Die Sommerferien sind vorbei, das normale Alltagsleben beginnt wieder im Havelland. Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene ist das Ende der großen Ferien zugleich aber auch das Signal, sich „einen Sport zu suchen“. Die Frage ist nur: Was für einen? Der TSV Falkensee e.V. (www.tsv-falkensee.de) als größter Sportverein im Havelland zieht zwar nicht für jeden Einzelnen sofort die passende Sportart aus dem Ärmel, unterbreitet aber gern entsprechende Angebote zum Kennenlernen.
Am 10. August lud der Verein so etwa von 10 bis 13 Uhr in die Stadthalle und auf den Campusplatz ein, um sich und die eigenen Sportabteilungen zu präsentieren. Ganz egal, ob Ringen, Einradfahren, Inlineskating oder Hockey: Die zahlreich herbeiströmenden Besucher nutzten die Gelegenheit, um sich alles anzuschauen und erklären zu lassen. Natürlich war es auch möglich, gleich selbst aktiv zu werden. Um sich bei Gefallen in die entsprechenden Teilnahmelisten eintragen zu lassen. So füllten sich die freien Plätze in den verschiedenen Kursen und Sportgruppen ganz von alleine.
Für die Kinder gab es sogar eine ganz besondere Herausforderung. Sie konnten sich einen Laufzettel abholen und bei einem „Turntest“ mitmachen. An verschiedenen Stationen übten sie sich im Stangenklettern, im Grätschsitz, im Handstand oder in der Rolle. Die eigenen Ergebnisse wurden dann gleich auf dem Laufzettel verewigt.
Pia Zirk stellte mehrere komplett neue Sportaktivitäten beim TSV vor: „Neu in diesem Jahr sind Boxen für Kinder, Kinder-Yoga, Pilates für Erwachsene, Parkour und Bauchtanz.“
Der neue Trainer für das Kinderboxen (9-13 Jahre) ist übrigens kein Unbekannter im Ort. Es ist Thomas Lindl, der auch als „Falkenseer Waldschrat“ unterwegs ist und sich als Dienstleister für Haus und Garten versteht. Er freute sich, dass sich bereits auf dem Fest mehrere Kinder für seinen Kurs in die Liste eintrugen und erklärte: „Boxen ist keine Sportart, in der nur geschlagen wird – 50 Prozent eines Kampfes werden alleine mit dem Kopf gewonnen. Im Training wird der Körper von oben bis unten trainiert. Das kommt den Kindern auch in ihrem Alltag sehr zugute. Ansonsten steckt hinter dem Boxen natürlich eine starke Philosophie: Es ist nicht so wichtig, zu treffen. Es ist viel wichtiger, nicht getroffen zu werden. Außerdem geht man nicht aggressiv auf den Gegner los, sondern immer selbstbewusst und mit dem Gedanken: Du kannst etwas, du bist etwas. Ich habe selbst lange Jahre geboxt und habe drei Jahre Leistungsboxen in der Oberliga betrieben, damals noch für Traktor Schwerin.“
Julia Heeren vom TSV: „Der einzige Engpass, den wir als Verein zurzeit haben, der betrifft die Räumlichkeiten. Zum Glück ist jetzt endlich die Sporthalle vom Vicco-von-Bülow-Gymnasium fertiggestellt worden, sodass wir sie nun auch für unsere Angebote mit benutzen dürfen. Es bleibt aber ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir könnten noch viel mehr Sportler bei uns aufnehmen. Viele Gruppen sind aber voll und wir müssen nun leider mit Wartelisten arbeiten. Das ist etwa beim Cheerleading und beim Einradfahren so.“
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TSV-Aufsichtsratvorsitzender Thomas Fuhl: „Zunächst einmal bin ich begeistert, dass so viele Sportbegeisterte quer durch alle Generationen zu unserer Saisoneröffnung gekommen sind. Aber: Wir platzen beim TSV leider aus allen Nähten. Wir vermissen dringend eine eigene Sportstätte, die dem TSV gehört – auch, um auf dieser Basis Fördermittel vom Land beantragen zu können. Leider sind die Grundstückspreise in Falkensee zurzeit so hoch, dass es uns schwerfällt, das Projekt anzugehen. Aber bei einem Haushaltsvolumen von über einer Million Euro und einer guten Rücklagenquote sind wir für das Vorhaben gut vorbereitet, zumal wir mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse einen guten Finanzpartner haben.“
Europäische Woche des Sports – 28. September: #BEACTIVE
Wer die TSV-Saisoneröffnung verpasst hat, bekommt am 28. September noch einmal die Gelegenheit dazu, vom Sofahelden zum engagierten Sportler zu mutieren. Unter der Federführung des TSV und des Orga-Teams #BEACTIVE werden an diesem Tag in ganz Falkensee viele sportive Angebote zur Verfügung stehen. Diese werden an verschiedenen Orten in der Gartenstadt von Partnern wie dem active well, dem Aquafit, den FalkenFightern, der Eintracht Falkenee oder dem SV Motor geplant, organisiert und durchgeführt. Auch die Turbine Falkensee, der SVFF, die Judoschule und das Tanzensemble Regenbogen gehören mit dazu.
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Birgit Faber, Geschäftsführender Vorstand vom TSV: „Das #BEACTIVE-Event, das von der europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, gibt es bereits seit vielen Jahren. In vielen deutschen Städten ist es längst zu einer gelebten Tradition geworden. Ich bin sehr froh, dass wir #BEACTIVE nun endlich auch nach Falkensee holen. Ziel ist es, dem Bewegungsmangel der Menschen entgegenzuwirken. Wir schaffen an einem Tag Angebote, die es jedem Bürger in Falkensee erlauben, sich auszuprobieren und neue Sportarten kennenzulernen. Das Alter spielt ebenso wenig eine Rolle wie der aktuelle Fitness-Stand.“
Es wird rechtzeitig vor dem Event einen gedruckten Plan geben, der die verschiedenen Sportstätten zeigt, sodass man sie gezielt zu Fuß oder auf dem Rad ansteuern kann. Auf diese Weise kann man sogar den eigenen Ort neu erkunden und einen schönen Tag im Freien verbringen.
Isabell Thräne, die das #BEACTIVE-Event mit organisiert: „Wir arbeiten ein buntes Mitmachangebot für alle aus. Auch die Stadt Falkensee, die DLRG, die Barmer und die Kitas sind involviert. Man wird an dem Tag Tischtennis, Bouldern, Volleyball, Kampfsport und Seniorengymnastik ausprobieren können. Es wird aber auch Gesundheitskurse oder die Möglichkeit zu einer Ganganalyse geben. Wer möchte, kann sogar sein Sportabzeichen ablegen. An den gut 20 Stationen vergeben wir Activity Points, die auf einer Stempelkarte vermerkt werden. Wer fünf Activity Points sammelt, darf an einer großen Tombola mit vielen Preisen teilnehmen.“
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Die Tombola wird auf dem Campusplatz durchgeführt, der den ganzen Tag über die Zentrale von #BEACTIVE sein wird. Hier gibt es von 10 Uhr bis Mitternacht ein umfangreiches Programm mit Bühnenshow, Show-Wettbewerben, einer kleinen Fachmesse und einer Aftershowparty für alle.
Birgit Faber: „Das #BEACTIVE-Event soll keine Eintagsfliege sein, sondern ab sofort ein jährlicher, fester Termin im Kalender der Stadt werden. Wir wollen den Sport im Osten entkrampfen vom Leistungszwang und wieder dafür sorgen, dass er Spaß macht.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 162 (9/2019).
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Der Beitrag TSV Trainingsstart 2019: Viele neue Sportarten gibt es! erschien zuerst auf FALKENSEE.aktuell.