Wenn verliebte Paare heiraten, hilft die Hochzeitsplanerin Daniela Richter aus Falkensee gern bei der Planung, die oft schon lange Monate vor dem eigentlichen Termin beginnt. Yvonne Stroschke von der Landblume aus Dallgow-Döberitz liefert dafür direkt am Tag der Tage den Brautstrauß und die Blumengestecke für die Deko. Beide möchten jetzt noch enger zusammenarbeiten. (ANZEIGE)
Die Hochzeitsplanerin Daniela Richter (44) weiß: Jetzt beginnt langsam wieder die heiße Phase: „Von Mai bis Oktober habe ich kein freies Wochenende mehr und eine echte 7-Tage-Woche. Da finden dann die Hochzeiten statt, die ich von langer Hand vorbereitet habe. Bei der Planung ist 2024 bereits im vollen Gange und für 2025 organisiere ich auch schon die ersten Hochzeiten.“
Wichtig ist die langfristige Planung vor allem in Hinblick auf die Location, in der nach der Hochzeit gefeiert werden soll. Daniela Richter: „Die begehrten Termine in den angesagten Feierörtlichkeiten sind sehr schnell vergeben. Da ist 2024 schon so gut wie abgehakt. Da muss man sich schnell und früh entscheiden. Und genau an diesem Punkt kollidiert die freie Marktwirtschaft mit der deutschen Bürokratie. Die Standesämter planen nämlich in der Regel nur sechs Monate im Voraus. Da ist es fast unmöglich, die Termine für das Standesamt und die Hochzeitsfeier auf den gleichen Tag zu legen. Nur ganz selten bekommt man einmal einen sogenannten ‚Bleistifttermin‘, bei dem das Standesamt sich auf eine längere Vorlaufzeit einlässt. Aus diesem Grund entscheiden sich 99 Prozent meiner Hochzeitspaare für eine freie Trauung.“
Unter einer freien Trauung versteht man eine vom Standesamt losgelöste Trauung. Der standesamtliche Termin ist dann nicht mehr so bedeutsam, er ist nur noch ein bürokratischer Akt, der mit den Trauzeugen und der engsten Familie begangen wird. Die große Feier mit der gesamten Familie und den Freunden findet an einem anderen Tag statt.
Daniela Richter: „Auch die kirchliche Trauung verliert an Bedeutung, sie spielt in der Planung der Paare kaum noch eine Rolle. Wenn die Brautpaare in einer Kirche heiraten möchten, dann wählen sie oft eine sogenannte entweihte Kirche aus. Sie bietet ein tolles Ambiente, verzichtet aber auf die strengen kirchlichen Protokolle. Eine solche entweihte Kirche ist etwa die Neuendorfer Angerkirche in Potsdam. Da gibt es ein paar davon in der Region.“
Viele Hochzeitspaare setzen nach dem Standesamt inzwischen auf eine selbst organisierte Trauungszeremonie mit einem freien Redner. Daniela Richter: „Ich hatte eine freie Hochzeit, da hat die Tochter die Rede gehalten. Es kann aber auch der beste Freund sein. Oder die Eltern. Inzwischen gibt es sehr viele freie Trauredner. Mein Job als Hochzeitsplanerin ist es, den richtigen Redner zum Paar zu finden.“
Aber wo lässt sich so eine freie Trauung am besten durchführen? Der eigene Garten wäre möglich, wird aber nicht gern genommen.
Daniela Richter: „Dann müsste das Brautpaar wieder alles selbst organisieren, alles herrichten und am Ende auch noch den Müll wegräumen.“
Yvonne Stroschke (53) leitet die „Landblume“ im Dallgow-Döberitz. Das Geschäft ist eine Geheimadresse für ungewöhnlich schöne Sträuße, in denen oft auch Blumen verarbeitet werden, die eben nicht zur Standardauswahl gehören.
Yvonne Stroschke und Daniela Richter arbeiten schon lange zusammen. Jetzt soll die Zusammenarbeit noch ein wenig enger werden. Denn hinter dem Ladengeschäft gibt es einen großen Garten, der bei einer hier organisierten freien Trauungszeremonie bis zu einhundert Personen fasst. Yvonne Stroschke: „Dieser Garten ist von allen Seiten abgegrenzt und auch von der Straße her nicht einsehbar. Hier haben die Paare wirklich ihre Ruhe und bleiben völlig ungestört. Wir können hier einen mit Blumen verzierten Traubogen aufstellen, Stühle und behusste Bierbänke aufstellen, einen Sektempfang organisieren oder Canapés ausgeben. Bei Regen lässt sich sogar ein Zelt aufstellen. Und der Brautstrauß kommt auch auf keinen Fall zu spät. Der wird übrigens oft vom Bräutigam ausgesucht und abgeholt, so will es die Tradition.“
Traditionen werden beim Heiraten wieder wichtig. Daniela Richter: „Viele Paare frieren ein Stück von der Hochzeitstorte ein, um es genau ein Jahr nach der Hochzeit aufzutauen und mit den Trauzeugen zu verputzen. Bei den Junggesellenabschieden wird inzwischen oft ein Happening veranstaltet. Da wird dann der angehende Bräutigam übers Wochenende nach Prag oder Malle entführt. Blöd nur, wenn man vergisst, die Rückreise zu buchen. Habe ich alles schon erlebt.“
Yvonne Stroschke: „Bei den Brautsträußen sind die kleinen, knubbeligen langsam wieder out. Angesagt ist der naturbelassene Boho-Style mit Blasstönen. Auch der Wiesen-Style mit Kamille und Kornblumen ist im Kommen.“ (Text: CS / Fotos: CS)
Info:
Landblume, Yvonne Stroschke, Hauptstraße 18, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 03322–1296769
Daniela Richter Hochzeitsplanung, Dürer Straße 42, 14612 Falkensee, Tel.: 0162-1317374 oder 03322-1212586, www.hochzeitsplaner-brandenburg.berlin
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 205 (4/2023).
Der Beitrag Freie Trauungen im Havelland: Daniela Richter und Yvonne Stroschke arbeiten zusammen! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).