Trotz Corona-Pandemie, Lieferketten-Ausnahmezustand, Arbeitskräftemangel und Ukraine-Krieg ist der Landkreis Havelland froh, für 2023 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Landrat Roger Lewandowski und die Erste Beigeordnete Elke Nermerich verkündeten die aktuellen Zahlen am 2. September und legten dabei großen Wert auf eins – auf Stabilität in der Krise. Der Landkreis Havelland jongliert auch für 2023 mit einigen Millionen Euro, um seinen Verpflichtungen nachzukommen.
Für das kommende Jahr stehen 456.176.200 Euro im Haushaltsplan. Das sind 7,75 Prozent mehr als noch im laufenden Jahr. Landrat Roger Lewandowski: „Das ist das höchste Haushaltsvolumen, das je im Landkreis Havelland beschlossen wurde. Wir sind froh, dass wir trotz schwieriger Zeiten einen ausgeglichenen Haushalt ohne Kreditaufnahme vorweisen können.“
Elke Nermerich: „Das signalisiert ganz klar ein Gefühl von Stabilität und Handlungsfähigkeit – und das möchten wir auch vermitteln.“
Der Kreisumlagehebesatz bleibt bei 42,0 von Hundert bestehen – „nach jetzigen Berechnungen“.
119 Millionen Euro gehen 2023 in die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, das sind elf Prozent mehr als noch 2021. Das meiste Geld geht hier in den Bereich Kita.
180 weitere Millionen Euro werden für Soziale Hilfen aufgewendet.
16 Millionen Euro gehen in den ÖPNV. Eine Million Euro soll dabei für zusätzliche Angebote im ländlichen Raum investiert werden. Hier geht es etwa um den Ausbau der Rufbus-Angebote. Roger Lewandowski: „Wir reden nicht nur von der Verkehrswende, wir tun da auch sehr viel dafür. Bei Havelbus haben wir im laufenden Jahr noch einmal 1,4 Millionen Euro als Kompensationszahlung nachgeschoben – als Ausgleich für die stark gestiegenen Dieselkosten. Außerdem haben wir einen Förderantrag gestellt, um für Falkensee gleich 30 neue Elektrobusse finanzieren zu können. Kommt der Förderantrag durch, wären 80 Prozent der Mehrkosten gedeckelt. Die Differenz müssten wir trotzdem zahlen. Das spielt aber erst in den Haushalt 2024 hinein.“
21 Millionen Euro wendet der Landkreis für das Thema Bildung auf.
Weiteres Geld fließt in den abschließenden Aufbau des BTC-Bahn-Campus in Elstal, in den Breitband-Ausbau und in den Neubau von Radwegen. Wie in den Jahren zuvor sollen auch 2023 zwei neue Radwege auf der Agenda stehen. Das werden die Wege von Paulinenaue bis zum Abzweig Marienhof und der von der L161 bis zum Ortseingang Brieselang sein.
Roger Lewandowski: „Einig sind wir uns, dass wir unsere freiwilligen Förderprogramme auch für 2023 nicht beschneiden werden. Das betrifft etwa das Feuerwehrprogramm mit 500.000 Euro, die Stärkung von Vereinen gerade im ländlichen Bereich mit 1,2 Millionen Euro und den Goldenen Plan Havelland mit 350.000 Euro. Diese Programme werden übrigens Jahr für Jahr immer komplett ausgeschöpft.“
Was ist die große Vision vom Landkreis? Roger Lewandowski: „Wir möchten gern ein Landkreis sein für Menschen, die sehr gern hier leben, und die dieses Gefühl nach außen tragen, damit noch mehr Familien zu uns ziehen. Deswegen investieren wir, um gerade die Attraktivität des ländlichen Bereiches zu steigern. Es reicht hier einfach nicht aus, nur den Status Quo zu erhalten. Deswegen versuchen wir auch alles, um die Vereine und die Feuerwehren am Leben zu erhalten. Außerdem möchten wir gern bei den neuen Entwicklungen im Land ganz vorn in der 1. Liga mitspielen. Hier verweise ich auf unser Leuchtturmprojekt, den Bahncampus in Elstal, und auf unser Engagement in Sachen Wasserstoff.“ (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 199 (10/2022).
Der Beitrag Stabilität: Landkreis Havelland stellt ausgeglichenen Haushalt vor! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).