Bei all der vielen Arbeit muss auch einmal Zeit für die schönen Dinge des Lebens sein. Dies dachte sich Brieselangs Bürgermeister Wilhelm Garn bereits im vergangenen Jahr und lud die Brieselanger zum Golf-Turnier ein. „Brieselang geht golfen“ hieß die Veranstaltung, die im Golfclub in Wall (hinter Ketzin, www.golfinwall.de) einen guten Austragungsort fand.
Wilhelm Garn erinnert sich: „Vor vier Jahren habe ich von meinem Bürgermeisterkollegen Jürgen Hemberger aus Dallgow-Döberitz einen Platzreifekurs geschenkt bekommen. Die Platzreife auf dem Golfplatz haben wir dann gemeinsam absolviert – bei knapp 30 Grad auf dem Platz in Wall. Seitdem bin ich infiziert vom Golf-Virus. Wir sind dann gleich beide in Wall Mitglied geworden. Das Interessante ist, dass hier sehr viele Brieselanger spielen.“
Das erste Turnier, von der „Golfgemeinschaft Brieselang“ organisiert, hat im letzten Jahr etwa 30 Spieler angelockt. Gewonnen haben beim Debut übrigens Bürgermeister Garn und Michael Koch, der nun sein Nachfolger werden möchte.
Von da aus war der Gedanke nicht weit, aus dem Event eine Serie zu machen. Und so hieß es auch am 21. Juli 2019 wieder: „Brieselang geht golfen“. Wilhelm Garn: „Von einer Tradition kann man bei zwei Turnieren noch nicht sprechen, aber wir arbeiten dran.“
Bei der Neuauflage fanden sich 36 Spieler in der Golf-Anlage in Wall ein. Die meisten von ihnen stammten aus Brieselang, es waren aber auch Falkenseer und Berliner mit dabei. Gespielt wurde ein „2er Scramble“. Dabei bildeten immer ein erfahrener Golfer mit Handicap und ein absoluter Golf-Einsteiger eine Spieler-Gemeinschaft. Das Besondere bei dieser Scramble-Spielart: Beide Spieler schlagen stets von der gleichen Stelle ab. Weitergespielt wird aber immer nur der Ball, der am besten liegt. Bei dieser Spielweise kann auch der „Rookie“ glänzen, falls der „Profi“ einmal einen Ball in den Graben gespielt oder am Loch vorbeigeputtet hat.
Die Anfänger waren bei bestem Kaiserwetter bereits zwei Stunden vor dem Turnierstart vor Ort eingetroffen, um noch rasch einen Schnellkurs vom PGA-Golflehrer Flemming Maas zu erhalten. Eine gute Idee, denn so wussten die Golf-Anfänger nach dem „Schnuppergolfen“ bereits, wie sie den Schläger richtig halten, welches Eisen für welche Entfernung zu verwenden ist und wie der Ball am besten geputtet wird. Die „Profis“ sollten auf dem Platz dann auf die Einhaltung der Regeln achten. Die den Laien mitunter sehr sonderbar und willkürlich erschienen.
Gespielt wurden – nach einem Kanonenstart um 15 Uhr – neun Loch auf dem Kranichplatz der Golf-Anlage. Dabei handelt es sich um einen Platz mit fünf Par-3- und vier Par-4-Bahnen. Bahn 3 brachte es immerhin auf eine maximale Länge von 324 Meter.
Zwei Stunden hatten die Organisatoren für das Turnier eingeplant. Am Ende wurden drei daraus, weil die Golf-Anfänger doch noch nicht den flinken Golf-Schritt, die Schnelligkeit in der Vorbereitung und Durchführung des Schlags und das vorausschauende Denken beim Abstellen des Schläger-Bags am Grün drauf hatten. Aber – das war alles kein Problem, denn so bekamen die Spieler eben noch mehr mehr Spaß für ihr Geld. Bürgermeister Wilhelm Garn: „Das ist ja auch das Gute an diesem Turnier: Es kostet die Gemeindekasse keinen einzigen Cent.“
Die Spieler begegneten sich erst am Ende im Club-Restaurant wieder. Ausgetrocknet nach drei Stunden in der Hitze wurde noch vor der Abgabe der Score-Zettel die Bar gestürmt. Das bevorzugte Getränk – der „Golfer“. Er besteht aus Grapefruitsaft und Tonic Water. Der beste Durstlöscher.
Zügig ging es zur Siegerehrung. Wilhelm Garn hatte keine große Hoffnung auf den Sieg: „Dieses Mal lief es nicht so gut.“ Und so ging der Siegerpokal in diesem Jahr an die Brieselanger Christiane Akinci und Arnold Häringer. Bürgermeister Garn, mit Michael Siebke unterwegs, teilte sich dafür den 12. Platz mit dem Falkensee-aktuell-Team um Carsten Scheibe und Klaus Schröder. Bei einem gemütlichen Beisammensein mit Buletten und Currywurst nahm ein schönes Event seinen Ausklang.
Wilhelm Garn: „Ich gehe nun bald in den Ruhestand. Mich würde es sehr freuen, wenn das Turnier weiter existieren würde.“
Michael Koch möchte gern Bürgermeister von Brieselang werden. Er hatte im Turnier den 9. Platz errungen und ist ebenfalls Mitglied in Wall: „Sollte ich Bürgermeister werden, dann dann treffen wir uns auch im nächsten Jahr in Wall wieder, um die dritte Runde des Turniers zu spielen.“
Wilhelm Garn: „Ich selbst freue mich bereits auf den Ruhestand. Dann gibt es weniger fremdbestimmte Termine und ich habe wieder mehr Zeit für eine Runde Golf. Zurzeit schaffe ich es nur alle ein bis zwei Monate auf den Platz. Nach 16 Jahren als Bürgermeister und 30 Jahren in einer Führungsposition gehe ich ohne Probleme – es reicht dann auch.“ (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 161 (8/2019).
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