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Schönwalde-Glien OT Paaren: Neue Erntekönigin auf dem 10. Havelländer Erntefest gekürt

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Kaum ist die Ernte eingebracht, lädt die Gemeinde Schönwalde-Glien auch schon zusammen mit dem Erlebnispark Paaren, dem Kreisbauernverband Havelland, dem Förderverein „Freunde des MAFZ Paaren/Glien“ e.V. und vielen regionalen Verbänden und Vereinen zum Havelländer Erntefest ein. Das Fest fand in diesem Jahr am 2. September bereits zum 10. Mal statt.

Längst ist aus der Veranstaltung ein großes Event geworden, das über 5.000 Besucher aus der Region anlockt. Das ist kein Wunder, denn bei kostenlosem Eintritt gab es auch dieses Mal wieder über 50 Buden mit einem weit gefächerten Angebot, ein buntes Bühnenprogramm und viele Aktionen für Kinder, darunter auch eine Strohburg, ein Märchentheater, eine Meerschweinchen-Ausstellung und Trecker-Fahren mit dem Porsche-Junior-Team Falkensee.

Vor dem fröhlichen Feiern gab es ehrliche Worte vom Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Havelland e.V., Dirk Peters: „Eine Ernte soll man feiern, wenn sie in der Scheune ist. So läuft das eigentlich seit Jahrhunderten bei uns Bauern. Aber: In den Scheunen ist nicht viel drin und wir alle wissen, warum. Die Ernte im Land Brandenburg lag im Durchschnitt aller Feldfrüchte um rund 35 Prozent unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Vor diesem Hintergrund ist die Feierstimmung der Bauern natürlich getrübt und nicht wenige meiner Kollegen wollen von Feiern in diesem Jahr nichts wissen.“

Er führte auch an, dass der Verbraucher von der Not der Bauern wenig mitbekommen würde. Vom Preis eines Brötchens würden nur zwei bis drei Prozent der Einnahmen beim Bauern landen, sodass auch eine Verdoppelung der Mehlpreise den Brötchenpreis nicht signifikant anheben würde. Angesichts brennender Felder dankte Dirk Peters auch den Feuerwehrleuten: „Meine Achtung vor eurer Arbeit hat in diesem Jahr an jedem Tag zugenommen.“

Dr. Henning Kellner, zweiter Beigeordneter vom Landkreis Havelland: „60 Prozent unserer Kreisfläche stammen aus der Landwirtschaft. Das ist ein wichtiger Teil unserer Wirtschaft.“

Und auch Bodo Oehme, Bürgermeister von Schönwalde-Glien, sieht die Landwirtschaft als sehr bedeutsam für seine Gemeinde an: „Wir in Schönwalde-Glien sind bestimmt eine der Regionen im Havelland, die am meisten von der Landwirtschaft geprägt ist. Bei uns leben viele Bauern im Haupt- oder Nebengewerbe. Verglichen damit hat Schönwalde-Glien nur wenig Gewerbeflächen.“

Brandenburgs Finanzminister Christian Görke brachte den Bauern fünf Millionen Euro Soforthilfe mit. Das Geld soll vor allem dafür verwendet werden, um Futter für das Vieh anzuschaffen, damit die Tiere gut über den Winter kommen. Weitere Gelder sollen vom Bund kommen, warten aber noch auf eine Freigabe der EU.

Auch wenn die Landwirte zurzeit noch schockiert auf den Mais schauen, der an vielen Orten noch nicht einmal die 2-Meter-Marke erreicht hat: Wer viel arbeitet, muss auch feiern dürfen. Und wie könnte man das Jahr besser feiern als mit einer neuen Erntekönigin? Und so wurde das 10. Havelländer Erntefest gleich genutzt, um die Schärpe von der amtierenden Königin Vanessa Orgis an die neue Königin Antonia Martini weiterzugeben. Sie erhielt zum Amtsantritt Brot, Salz und Milch überreicht und stellte sich vor: „Ich bin Antonia Martini aus Pausin. Ich bin 18 Jahre alt, habe mein Abitur gemacht und beginne nun ein Studium zum Steuerberater. In meiner Familie gibt es übrigens viele Landwirte und Jäger, ich kenne mich also mit der Landwirtschaft gut aus. Bei der Brandenburger Landpartie helfe ich auch immer auf dem Damwildhof Kraatz in Pausin mit aus.“

Unterstützung bekam Antonia Martini auf dem Fest von der ebenfalls frisch gekürten Heidekönigin Lena Hoffmeister und von der Ketziner Fischerkönigin Lisa-Marie Zessin, die ihre Amtszeit gerade noch einmal um ein Jahr verlängert hat.

Eine der ersten Amtshandlungen der neuen Erntekönigin Antonia Martini: Sie musste die große Erntetorte anschneiden, die von der Bäckerei Thonke geliefert wurde und als Motiv eine Karte der sieben Ortsteile von Schönwalde-Glien zeigte. Die Kuchenstücke wurden gleich vor Ort verkauft. Der Gewinn kommt dem Jugendclub Paaren im Glien zugute.

Zu einem ordentlichen Havelländer Erntefest gehört zwingend auch ein großer Umzug der geschmückten Erntewagen mit dazu. 25 Wagen fuhren in diesem Jahr im Schritttempo aus dem Erlebnispark-Gelände heraus, um eine Runde durch die Nachbarschaft zu drehen. Eine Jury bewertete dabei die Wagen, um anschließend einen Preis zu vergeben. Am Ende gewann der Neptun-Wagen der Großfamilie Flucht – auch, weil hier das diesjährige Motto der Veranstaltung „Wasser ist Leben, Milch ist Nahrung“ auf sehr amüsante Weise umgesetzt wurde. Zweiter wurde der Wagen der Volkssolidarität Perwenitz und dritter der Wagen der Kita Frechdachs aus Paaren.

Zu sehen gab es auch acht aufwändig gestaltete Erntekronen. Sie wurden von den Besuchern des Festes intensiv bestaunt. Hier fiel das Votum der Jury am Ende auf das Werk der Perwenitzer Frauen. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.

 

 

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15. Praktikums- und Ausbildungsmesse in Falkensee

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Wie geht es wohl nach der Schule weiter? 1.300 Schüler ab der 8. Klasse nutzten am 20. September die Gelegenheit und unternahmen zur besten Schulzeit einen organisierten Ausflug nach Falkensee, um hier die 15. Praktikums- und Ausbildungsmesse zu besuchen, die in der neuen Stadthalle organisiert wurde. Dabei reisten die Schüler nicht nur aus Brandenburg an.

Erstmals war auch eine Bildungsstätte aus Berlin-Spandau mit dabei: Die Wilhelmstadt Schulen schickten ihre Schüler vorbei.

79 Aussteller aus Berlin und Brandenburg nutzten die Gelegenheit, um sich bei den Schülern vorzustellen. Polizei, Zoll und Justiz waren vor Ort ebenso vertreten wie die Siemens AG, die Mittelbrandenburgische Sparkasse, die Debeka oder die e.dis AG. Alle Aussteller hatten sich sehr große Mühe gegeben, um ihre Stände so attraktiv wie möglich zu gestalten. Bei der Barmer konnte man sich eine Rauschbrille aufsetzen, um mit simulierten 0,8 Promille auf einer auf dem Fußboden gezogenen Linie zu laufen. Und bei Panther Packaging durften die Schüler mit selbstgefertigten Pappkellen Tischtennis spielen. An fast jedem Stand gab es außerdem „Goodies“ zum Mitnehmen, darunter Kugelschreiber, Blöcke, Gummibärchen oder Stressbälle.

Falkensees Bürgermeister Heiko Müller eröffnete die Messe morgens um neun Uhr: „Der Fachkräftemangel ist so massiv, dass die Unternehmen inzwischen jede Chance nutzen müssen, um sich den zukünftigen Mitarbeitern vorzustellen. Es gibt zurzeit einen großen Überschuss an Ausbildungsplätzen, das war vor zehn Jahren noch nicht der Fall. Heute können sich die Schüler viel entspannter einen zukünftigen Beruf aussuchen. Ich wünsche den Schülern viele konstruktive Gespräche auf der Messe. Vielleicht wird ja die eine oder andere berufliche Karriere an dieser Stelle befeuert.“

Barbara Richstein, Vorsitzende der Falkenseer Stadtverordnetenversammlung und Landtagsabgeordnete: „Früher war dies eine Messe für die Auszubildenden, heute ist es eine Messe für die Unternehmen.“

Babett Ullrich, Fachbereichsleiterin der Wirtschaftsförderung in Falkensee, hat die Messe mit organisiert. Sie sagt: „Heute müssen sich die Unternehmen mehr anstrengen, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Da müssen durchaus Anreize geschaffen werden. So bieten manche Unternehmen bereits an, dass bei ihnen der Führerschein ganz ohne eigene Kosten erworben werden kann.“

Barbara Richstein: „Trotzdem: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Die jungen Leute dürfen nicht nur Erwartungshaltungen haben, sondern müssen sich auch anpassen. Wichtig ist mir auch: Der Ausflug zur Praktikums- und Ausbildungsmesse sollte nicht nur als unterrichtsfreier Tag wahrgenommen werden, sondern auch als ein Tag, an dem man die Weichen für die eigene Zukunft stellen kann.“

Der Ansturm der Unternehmen war in diesem Jahr so hoch, dass die große Veranstaltungshalle komplett mit den Ständen gefüllt war. Auch im Foyer drängten sich die Firmen mit ihren Informationsangeboten. Sogar auf dem Campus-Gelände gab es etwas zu sehen – etwa einen Zug der Feuerwehr oder das Ausbildungsmobil der Bundeswehr.

Während sich die IHK Potsdam auf der Messe um eine Moderation auf der kleinen Bühne im Foyer der Stadthalle kümmerte, konnten die Schüler derweil kostenfreie Porträtsfotos für ihre Bewerbungsmappe anfertigen oder eben diese Mappe von einem Profi auf Fehler und Unterlassungen hin abchecken lassen. Wer als Schüler Probleme bei der Orientierung auf der Messe hatte, durfte entsprechend gekleidete „Schülerlotsen“ ansprechen, die vom Lise-Meitner-Gymnasium kamen.

Viele Schüler waren mit einem Zettel unterwegs, der bereits Fragen für ein mögliches Gespräch mit einem Ausbildungsbetrieb vorgab – und der mit dem Stift ausgefüllt werden musste. Insbesondere die schüchternen Schüler, die noch nicht wirklich wissen, auf welche Fragen es ankommt, konnten sich dank des Fragebogens durch das Gespräch hangeln – und hatten am Ende auch ein konkretes Ergebnis in der Hand, das sicherlich in der Schule noch einmal diskutiert wird.

Erstes Feedback der Aussteller

Viele lokale Unternehmen wie die eCom Logistik, Toi Toi & Dixi Sanitärsysteme, die Havelland Kliniken Unternehmensgruppe oder Havelbus waren ebenfalls vor Ort präsent. Mandy Klossek von der Nauener Störk GmbH, die Muttererde und Rindenmulch vertreibt, freute sich bereits eine halbe Stunde nach Eröffnung der Messe: „Wir haben bereits nach wenigen Minuten die erste Bewerbungsmappe erhalten, sie wurde ganz spontan bei uns abgegeben. Da interessiert sich eine Schülerin für die Ausbildung zur Kauffrau im Büromanagement bei uns. So schnell haben wir das auch noch nie erlebt.“

Philipp Thonke von der Bäckerei Thonke setzt auf eine besondere Strategie: „Lehrer haben einen großen Einfluss auf ihre Schüler. Wenn sie den Schülern sagen, werde bloß nicht Bäcker, da musst du so früh aufstehen, dann streichen viele Schüler vielleicht diesen Beruf von ihrer Wunschliste. Aus diesem Grund lade ich gern Lehrer zu mir in die Bäckerei ein, damit sie sehen, was es bei uns alles für Möglichkeiten und Berufe gibt. Wenn sie etwa sehen, was wir für tolle Torten backen, dann sind sie oft Feuer und Flamme, weil sie das aus der Fernsehsendung ‚Enie backt‘ kennen. Wenn die Lehrer das den Schülern erzählen, haben wir wieder bessere Chancen.“

Lars Madel vom Diakonischen Bildungszentrum des Spandauer Johannesstiftes: „Wir sind sehr angetan von unseren Gesprächen mit den Schülern. Es werden uns viele inhaltliche Fragen gestellt.“

Seine Kollegin Manuela Rosche von der Sozialen Fachschule ergänzt: „Das sind junge Leute, die hier auf der Messe zum allerersten Mal Kontakt mit der Berufswelt haben. Sie lernen hier erst einmal die ganze Bandbreite der Möglichkeiten kennen und ergründen für sich selbst: Was ist Beruf eigentlich?“

Jörg Krause, Assistent der Betriebsleitung und Personal-Recruiter bei Panther Packaging, das in Wustermark einen Standort unterhält: „Wir freuen uns sehr, dass wir von der Agentur für Arbeit eine Auszeichnung als Top-Ausbildungsbetrieb in Brandenburg erhalten haben. Unsere Ausbildungsquote liegt ja auch bei elf Prozent. Von Jahr zu Jahr bilden wir mehr junge Leute aus, die wir anschließend auch gern übernehmen und unbefristet einstellen.“

Zur Ausbildungsmesse sagte er: „Der Tag beginnt super, die Jugendlichen sind sehr interessiert. Es gab heute übrigens noch nicht eine einzige Frage zum Thema Geld. Andere Dinge sind den Jugendlichen anscheinend wichtiger. Es kamen aber auch viele Schüler aus den 9. Klassen, die sind beim Fragen noch etwas schüchtern.“

Am Stand der Polizei informieren Anna Zöftel und Charlotte Joschko über die Ausbildung bei der Polizei. Einen Numerus Clausus gäbe es hier nicht, dafür aber einen harten Einstellungstest. Charlotte Joschko: „Wenn man sportlich ist und sich gut vorbereitet und es wirklich will, dann besteht man diesen Test auch.“

Für die beiden jungen Polizistinnen war die Umstellung von der normalen Schule auf die Ausbildungsstätte der Polizei eine sehr positive Erfahrung. Charlotte Joschko: „Es ist ein ganz anderes Lernen als in der Schule. Wir lernen nur noch das, was wir konkret für unseren Beruf benötigen – und das sehr abwechslungsreich und mit sehr viel Praxis.“

Für den lokalen Sportverein TSV Falkensee e.V. war Philipp Perthen als Leiter des Fitness-Studios auf der Messe: „Wir suchen interessierte Schüler, die bei uns ein duales Studium starten möchten. Dabei zahlen wir die Hochschule, an der die Studenten unterrichtet werden – und geben auch noch eine Ausbildungspauschale aus. Das duale Studium ist so etwas wie eine Mischung aus BWL und Sport passend zu Themen wie Fitness-Ökonomie oder Sportmanagement. Zurzeit bereiten wir auch ein duales Studium zum Thema Psychologie vor.“

Am Stand des centrovitals aus Spandau ging es um die drei Themen Hotel, Spa & Sport sowie Gesundheit. Adina Krabiell, Teamleiterin Personal: „Die Schüler werden in den Schulen gut auf die Messe vorbereitet. Sie haben im Vorfeld oft schon ergründet, was sie interessiert. So haben wir ganz spontan eine Bewerbung von einem jungen Mann erhalten, der ein knapp einjähriges Praktikum bei uns absolvieren möchte. Der war super motiviert, da haben wir eigentlich sofort abgemacht, dass das klappt. Seine Präferenz ist eine Ausbildung zum Koch, er würde im Rahmen des Praktikums aber auch gern den Service und das Housekeeping kennenlernen. Solche Gespräche sind für uns natürlich besonders schön.“

20. September 2018: Die 15. Falkenseer Praktikums- und Ausbildungsmesse findet in der Stadthalle Falkensee statt.

Das centrovital hatte auch ein ganz besonderes Angebot im Programm – ein duales Abitur im Beruf Hotelfachfrau/-mann. Krabiell: „Viele Jugendliche müssen sich entscheiden – Abitur oder Ausbildung. Bei diesem dualen Abitur macht man in vier Jahren beides, wir nennen das ‚das Abitur mit Geld in der Tasche‘.“

Volle Gänge, interessierte Schüler, zufriedene Aussteller: Wir gehen davon aus, dass die Messe weiter wachsen wird – vielleicht noch mehr ins Freie auf den Campus-Platz? (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.

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Schiff ahoi: Sommerfest in Brieselang – am Havelkanal!

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Einmal im Jahr feiert die Gemeinde Brieselang ein großes Sommerfest. Das findet traditionell am Nymphensee statt. In diesem Jahr wurde allerdings eine andere Location ausgewählt – man feierte direkt am Havelkanal vor und auf dem Hafengelände der „Sportgemeinschaft Wasserfreunde Brieselang“. Bürgermeister Wilhelm Garn: „Extra passend zu unserem Sommerfest hat die MS John Franklin, das Wunderkammerschiff der Helga-Breuninger-Stiftung, im Hafen angelegt. …

… Das ist ja im Nymphensee nicht möglich, da er keine Zuflüsse hat. Im Schiff konnten die Gäste kostenfrei die Ausstellung an Bord besuchen. Wichtig: Auf der Bühne des Schiffes fanden Veranstaltungen statt. So gab es am frühen Abend eine Diskussionsrunde zum Thema ‚Identität mit Brieselang und dem Havelland – Wohin soll die Reise gehen?‘, an der sich auch der Landrat vom Havelland, Roger Lewandowski, beteiligte.“

Das neue Festgelände kam bei den zahlreich herbeiströmenden Besuchern sehr gut an. Denn hier ließen sich nun alle Angebote an einem Ort bündeln, was die Laufwege minimierte. Frei nach dem geltenden Feiermotto „Brieselanger für Brieselanger“ hatten sich die lokalen Parteien, Vereine, Kitas und sonstigen Anbieter vorgestellt. Auf einer großen Bühne gab es tagsüber Auftritte der lokalen Sportvereine und Tanzgruppen, während abends Live-Musik zu hören war.

Vor der Bühne konnten die Besucher an Bierzelttischen Platz nehmen und sich von den Versorgungswagen kalte Getränke und heiße Würstchen besorgen.

Wilhelm Garn: „Allein in diesem Jahr sind über 200 neue Bewohner nach Brieselang gezogen. Die Frage ist doch: Wie können wir diese Menschen in unsere Gemeinschaft integrieren? So ein Fest kann verbinden und die Menschen zusammenbringen. Die wenigsten, die neu in einen Ort ziehen und hier noch keine Wurzeln haben, engagieren sich gleich politisch oder in einem Verein. Hier auf dem Fest lassen sich aber auch in dieser Hinsicht Kontakte knüpfen.“

Besonders interessant: Die Freiwillige Feuerwehr Brieselang zeigte vor großem Publikum, was passiert, wenn man brennendes Fett (etwa in einer Pfanne) mit Wasser löschen möchte. Dann kommt es zu einer Fettexplosion mit meterhoher Stichflamme.

Bürgermeister Garn: „Der neue Festplatz kam so gut an, den werden wir bestimmt häufiger nutzen.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.

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Drei neue Bänke für Schönwalde-Glien!

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Einmal im Jahr öffnet der Zimmermeister Heinrich Johannsen (57) sein Betriebsgelände in Grünefeld und lädt im Rahmen einer lokalen CDU-Veranstaltung zu einem gemeinsamen Bänkebauen ein. Dieses Event gibt es bereits seit drei Jahren. 2017 fanden sich nur vier Helfer ein, in diesem Jahr konnte der Zimmermann aus Flensburg zum Glück auf deutlich mehr helfende Hände bauen.

Heinrich Johannsen: „Aufgabe ist es für uns, an einem Tag gemeinsam rustikale Bänke zu bauen, die anschließend im ganzen Gemeinde-Gebiet aufgestellt werden – für jedermann. Die Eichenstämme, die wir zum Bauen verwenden, hat uns die Gemeinde zur Verfügung gestellt. Das Holz hat vier Jahre gelegen – nun wird es in Form gebracht. Meine Motivation bei dieser Veranstaltung ist übrigens diese: Ich möchte die Jugend gern an das Handwerk heranführen. Das ist gerade beim aktuellen Fachkräftemangel sehr wichtig. In diesem Jahr habe ich auch endlich einmal wieder einen Lehrling, den ich ausbilden kann.“ Die Firma von Heinrich Johannsen fertigt übrigens Bauteile für sogenannte Tafel-Fertighäuser aus Holz an, die sich an nur einem Tag aufbauen lassen. Außerdem kümmert sich die GmbH um die Beseitigung von Hausschwamm.

Vor Ort fanden sich am 15. September viele Kinder vom Falkenseer ASB-Jugendclub XXL, Mitglieder der Jungen Union Schönwalde-Glien und etliche Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus der Nachbarschaft ein. Oliver Beuchel resümmiert: „Die Kinder haben die Bänke eigentlich alleine gebaut, wir Erwachsene haben ihnen nur geholfen.“

Die Kinder und Jugendlichen mussten die dicken Eichenstämme komplett entrinden und entasten. An der Säge kümmerte sich der ehemalige Ortsvorsteher Volker Haiden (75) als Tischlermeister um die anstehenden Arbeiten. Anschließend wurde gehämmert, gebohrt und unter Anleitung der Veranstalter gearbeitet, bis der Schweiß von der Stirn tropfte. Jörg Stehno (41) vervollständigte dabei das Team.

So viel Arbeit machte natürlich hungrig. Und so gab es für die 13 Erwachsenen plus Kinder heiße Würstchen vom Grill und kühle Getränke. Am Ende entstanden nach stundenlanger Schufterei drei neue Bänke, jede wohl an die 200 Kilo schwer. Die Bänke werden nun mit schwerem Gerät an ihren Zielort gefahren. Unbehandelt, so erklärt Heinrich Johannsen, denn: „Ich mag es gern rustikal.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.

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Großes Stadtfest 2018 mitten in Falkensee!

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Das Falkenseer Stadtfest, das einmal im Jahr stattfindet, ist so etwas wie das organisierte Wiedersehen der Gartenstädter nach den großen Sommerferien. Endlich hat man wieder einen Grund, den eigenen Garten zu verlassen, um Freunde, Nachbarn, Vereinskollegen oder Verwandte zu treffen. Und zwar seit letztem Jahr auf dem Campus-Gelände zwischen der neuen Stadthalle und der Europaschule am Gutspark.

Das Fest, von der IGF (Interessengemeinschaft Falkensee, www.ig-falkensee.de) organisiert, begann in diesem Jahr um punkt 12 Uhr mittags – zunächst mit einem Budenzauber. Zwischen Europaschule und Stadtbibliothek hatten viele lokale Parteien, Organisationen und Vereine ihre Stände aufgebaut, um sich dem Publikum vorzustellen. Für Abwechslung im bekannten Angebot sorgten vor allem Günter Chod­zinski und Thomas Lenkitsch. Sie gaben an diesem Tag der Werbegemeinschaft Falkensee-Starke-Mitte e.V. ein Gesicht und machten sich für die neue Aktion „Markt­reif“ stark. Lenkitsch: „Wir brauchen einen neuen, regionalen Wochenmarkt direkt vor der alten Stadthalle. Wenn diese einmal abgerissen wird, entsteht ein neuer Platz. Den würden wir gern ‚Marktplatz am Guts­park‘ nennen. Für diesen Markt müssen wir regionale Anbieter gewinnen. Das alles braucht einen langen Vorlauf. Wenn wir aber jetzt anfangen, dann könnte der Markt vielleicht in zwei Jahren starten.“

Auch die neuen „biofreundinnen“ Claudia Dube und Katja Stieball zeigten sich auf dem Stadtfest. Die Nachfolgerinnen von Vera Jesse und Christine Feix verkauften Pulled-Jackfruit Burger, Backkartoffeln mit veganer Majo und hausgemachte vegane Kuchen. Claudia Dube: „Der Wechsel bei den ‚biofreunden‘ ist gelungen, wir sind im Alltag angekommen und werden von den Kunden gut angenommen.“

Auf dem großen Campus-Platz, auf dem Heiko Richter zusammen mit seinen Helfern Dutzende von Bierzeltgarnituren aufgebaut hatte, gab es den ganzen Tag über ein buntes Bühnenprogramm, das von Radio-Teddy-Mitarbeitern moderiert wurde. Die kleinen Tänzerinnen der Tanzschuhle Schuh traten auf, die Judoka von der Judoschule Falkensee überraschten mit einem überaus ausgefeilten und pfiffigen Showprogramm und auch die ansehnlich kostümierten Tänzerinnen vom Tanzensemble Regenbogen zeigten ihr Können. Bei bestem Sonnenwetter und kühlen Getränken vom Bierwagen nutzten die weit über tausend Besucher die Gelegenheit zum Klönen mit den Tischnachbarn.

Zur offiziellen Eröffnung mit dem Bürgermeister, die aus organisatorischen Gründen erst gegen 15 Uhr stattfinden konnte, grübelte Heiko Müller öffentlich nach, das wievielte Sommerfest das aktuelle wohl sein könnte: „Wir haben lange nachgedacht und nachgeforscht – und gehen nun davon aus, dass dies bereits das 24. Stadtfest in Falkensee ist. Das ist eine tolle Leistung.“

Etwas unbemerkt von den Besuchern des Stadtfestes bastelten acht Falkenseer unter der Aufsicht des Musikexperten Fabian Fahr alias „Captn Catfish“ van einer eigenen Cigar Box Gitarre. Torsten „Spreewilder“ Starke hatte den Workshop mit finanzieller Unterstützung der IGF organisiert und resümmierte: „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. In gut sechs Stunden konnte jeder seine ganz eigene Cigar Box Guitar festigstellen. Ich habe auch mitgemacht – obwohl ich gar nicht Gitarre spielen kann. Das werden wir im kommenden Jahr sicherlich wiederholen, dann aber vielleicht im Rahmen der Kunstmeile.“

Eine gute Idee: „Captn Catfish“ Fabian Fahr enterte abends ab 18:30 die Spreewilder-Bühne im Foyer der Stadthalle und spielte unter dem Bandnamen „Smokin‘ Guitars“ erstklassigen Südstaaten-Blues – zusammen mit seiner Frau Sabine und seinen Gitarrenbauer-Kollegen. Natürlich kamen dabei auch die selbstgebauten Gitarren aus einer Zigarrenkiste und einem amerikanischen Nummernschild zum Einsatz. Leider ging der Auftritt etwas unter: Es fanden immer nur ein, zwei Dutzend Zuhörer den Weg ins Foyer.

Denn auf dem Campus-Gelände startete zu dieser Zeit auch das Abendprogramm des Stadtfestes. Zunächst enterte „Cunning Stuff“ aus Dallgow-Döberitz die Bühne. Die Gewinner des 1. Bäänd Contests in Falkensee (Artikel Seite 34) hatten sich das Recht erspielt, vor dem Haupt-Act die Bühne auf dem Stadtfest zu rocken. Der Auftritt kam so gut an, dass nicht wenige Stimmen meinten, man könnte doch im nächsten Jahr gleich „Cunning Stuff“ verpflichten.

Die Haupt-Band „Titty Twisters“ verscheuchte mit ihrem Pommesgabel-Hard-Rock viele Familien, die vom Tag noch auf dem Gelände übriggeblieben waren. Stattdessen übernahm am Abend die trinkfreudige Jugend das Stadtfest. Zwischen den Live-Auftritten heizten DJ Andy & friends dem Publikum weiter ein.

Gegen 22 Uhr startete das traditionelle Höhenfeuerwerk über dem Stadtfest, einmal mehr professionell geplant von Steffen Rahmel aus Nauen. Das war dann auch der Startschuss für das Partyvolk, den Campusplatz zu räumen, um in der Stadthalle weiterzufeiern. Hier traten die „Malibu Stixx“ auf der großen Bühne auf.

Heiko Richter von der IGF: „Der Campusplatz hat sich inzwischen als Open-Air-Veranstaltungsort für Feiern und Feste bestens etabliert – und wird auch von den Falkenseern immer mehr angenommen. Beim Stadtfest war die Stimmung wieder super, alle Gäste hatten beste Laune.“

Nach dem Stadtfest sah die gesamte Umgebung der Stadthalle trotzdem aus wie ein Schlachtfeld. Heiko Richter: „Am Sonntag haben meine ganze Familie und viele Kumpels den gesamten Campusplatz und das Umfeld selbst aufgeräumt und wieder sauber gemacht. Am Montag kam auch die übliche, wöchentliche Platzreinigung. Die Verkaufsstände, Mülltonnen und Container sind auch gleich morgens abgeholt worden, sodass man bereits am Montag keine Spuren mehr vom Stadtfest zu sehen bekam.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.

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1. Bäänd Contest in Falkensee: Acht Bands stellten sich der Jury!

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Eigentlich beginnt das Falkenseer Stadtfest stets am Freitag des ersten September-Wochenendes mit dem kostenlosen Burn-In-Abend: In diesem Jahr sind in der Stadthalle „Kiki and the Hats“ und „Rock‘s Core“ aufgetreten. Ungewöhnlich und neu: Das Stadtfest startete 2018 erstmals schon am Donnerstag in die Festlichkeiten: Um 18:30 begann der allererste Bäänd Contest.

Heiko Richter, Veranstaltungsmanager der Stadthalle: „Tatsächlich ist die Stadt Falkensee mit der Idee eines Bandcontests an uns als IGF und Stadtfestveranstalter herangetreten. Die Stadt hat auch sämtliche Kosten von der Miete der Stadthalle bis hin zum Personal am Mischpult übernommen, sodass wir kein finanzielles Risiko hatten. Das ist wichtig, denn als kommerzielle Veranstaltung trägt sich das einfach nicht. So findet der Bäänd Contest innerhalb des Stadtfestes statt. Der Donnerstag ist ja der traditionelle Schrääg-rüber-Tag für Live-Musik. Deswegen hat sich auch das ää in den Namen geschummelt.“

Maßgeblich unterstützt wurde die IGF um Heiko Richter von den Mitorganisatoren des Abends: Musikkenner Uwe Abel, dem jetzt in Potsdam lebenden Falkenseer Urgestein Tobias Lettow und Torsten „Spreewilder“ Starke. Uwe Abel: „Wir hatten nur anderthalb Monate Zeit, um alles zu planen und umzusetzen. Wir sind aber trotz der knapp bemessenen Zeit sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Elf Bands haben sich bei uns gemeldet, acht standen nachher auf der Bühne. Wir haben abwechselnd die Spreewilder-Bühne im Foyer und die große Bühne in der Stadthalle bespielt, sodass es für die Besucher keine Umbaupausen gab. Kurz nach Mitternacht war der erste Bäänd Contest dann auch vorbei.“

Als erstes spielten vier 15-jährige Mädchen von der Kreismusikschule Ketzin. Sie hatten von allen Bands die weiteste Anreise. Als Band „ETEA“, die nach den Anfangsbuchstaben der Bandmitglieder benannt ist, überraschten sie mit Pop, Folk und Jazz. Mutig spielten sie vor vielen schwarz gekleideten Rocker-Fans, die aber höflich klatschten. Andreas Maul alias DJ Andy: „Mir gefällt der Contest sehr. Die jungen Bands bekommen hier die Möglichkeit, sich zu präsentieren, Bühnenerfahrung zu sammeln und zu sehen, wie sie beim Publikum ankommen.“

20 Minuten hatte jede Band Zeit, um sich auf der Bühne zu zeigen. Maximal eine Zugabe gab es. Gefiel den Zuschauern ein Auftritt, konnten sie einen Flyer in einen Metalleimer werfen. Die Band, die am Ende die meisten Zettel sammeln konnte, gewann das Publikums-Voting. Es gab aber auch eine Jury – aus Torsten „Spreewilder“ Starke, Michael Kelly, Thomas „Musik-Quiz“ Böhme und Tobias Lettow. Die Jury vergab maximal 40 Punkte pro Auftritt und bewertete Bühnenpräsenz, handwerkliches Niveau, Gesang, Gitarre, Rhythmus, gemeinsames Spiel, Text und „Besonderheiten/Andersartigkeit“.

Der Ansturm der Zuschauer war trotz der kostenfreien Live-Action überschaubar. Zum Start fanden sich etwa 80 Zuschauer ein, die sich schon bald auf über hundert steigerten. Hier ist noch deutlich Potential nach oben für zukünftige Bäänd Contests. Die Zuschauer, die vor Ort waren, hatten aber Spaß an den Auftritten von „F2BA“, der „Uwe Mikulla Band“, „Sushi for Bob“, „Systemstörung“, „Bootsmann“, „Heidelberg“ und „Cunning Stuff“. Tobias Lettow: „Wir haben die Bands so in einen Ablaufplan gesteckt, dass bei den Auftritten eine gewisse Dramaturgie entsteht. Wir steigerten uns in Sachen Härte deutlich.“

Am Ende konnte die Dallgower Band „Cunning Stuff“ den Sieg davontragen. Klaus Janke, Leadgitarrist: „Cunning Stuff ist eine Brandenburger Rockband, die hauptsächlich Rocksongs aus den 70er und 80er Jahren interpretiert. Der Bandname bedeutet ‚ausgefuchstes Zeug‘ und das ist auch das erklärte Ziel der Band: Rockmusik spielen, die clever gemacht ist.“

Die Gewinner durften am Samstag auf dem Falkenseer Stadtfest vor der Hauptband spielen. (Text/Fotos: CS)

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Lasst es krachen: Drei Mal Feuerwerk im Erlebnispark Paaren!

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Der Erlebnispark Paaren (www.erlebnispark-paaren.de) hat am 22. September zur 1. Brandenburger Feuerwerker-Meisterschaft geladen – und über eintausend Besucher folgten diesem Ruf. Gut unterhalten von Live-Musik von der Bühne und einem umfangreichen Speisen- und Getränke-Angebot warteten die Zuschauer an den im Großen Ring aufgebauten Bierzelttischen darauf, dass die Dämmerung der dunklen Nacht weicht.

Ute Lagodka, die zusammen mit Steffen Krebs das Geschäftsführer-Team vom Erlebnispark Paaren bildet: „Wir hatten auch schon in den vergangenen Jahren ein großes Feuerwerks-Event bei uns. In diesem Jahr haben wir es in eigener Regie übernommen und durften hier mit guten Partnern zusammenarbeiten.“

Um Punkt 21 Uhr ging es los. Nachein­ander – und mit jeweils 20 Minuten Abstand – zündeten die drei Teams SkyWizard Feuerwerke, Karsten Moll Feuerwerk und Potsdamer Feuerwerk ihre in stundenlanger Arbeit aufgebauten Feuerwerke.

Pyrotechniker Torsten Fehr von SkyWizard Feuerwerke aus Berlin-Lichtenrade: „Wir haben unsere Choreografie mehrere Tage lang am Rechner programmiert, damit alles passt. An drei Wochenenden haben im Vorfeld sechs bis acht Leute viele Stunden lang gearbeitet, um die Pyrotechnik zu verkabeln und mit Elektrozündern zu versehen. Da wir sehr gut vorbereitet waren, brauchten wir dann auf dem Erlebnispark-Gelände nur noch von 8 bis 14 Uhr, um alles aufzubauen.“

„Nur“ 6,5 Minuten dauert so ein Höhenfeuerwerk, das passend zu einer eingespielten Musik sicherlich ein paar hundert Schuss in den Himmel böllert. Die Besonderheit bei einer Feuerwerker-Meisterschaft ist natürlich, dass das Höhenspektakel nicht nur einen gewissen Spannungsbogen mit einem packenden Finale aufweisen muss, sondern auch sekundengenau zur eingespielten Musik passen sollte. Torsten Fehr: „Als Besonderheit haben wir uns einen zweifarbigen und dreidimensionalen Stern ausgedacht, der sich für den Zuschauer entfaltet.“

Einsetzender Nieselregen brachte weder die Feuerwerker noch die Zuschauer aus dem Konzept. Am Ende entschied das Publikum per Applaus, wer die Meisterschaft gewinnen sollte. Der Dezibel-Messer sorgte für ein klares Ergebnis. Torsten Fehr und sein Team von SkyWizard Feuerwerke schnappten sich den Pokal. Zuschauer Robin Hennig aus Pausin: „Das SkyWizard-Team hat sich Gedanken gemacht und etwas Außergewöhnliches präsentiert, das musikalisch und optisch nicht aus der Feuerwerkerschublade kommt – und das auch noch sehr präzise. Das war toll anzusehen.“

Torsten Fehr: „So ein Feuerwerk-Wettbewerb ist schon etwas wirklich Besonderes, wir waren die letzten zwei Wochen sehr aufgeregt.“

Wer nun Lust auf noch mehr Feuerwerk bekommt, sollte sich den 21. September 2019 vormerken – da findet die 2. Feuerwerker Meisterschaft statt. (Text/Fotos: CS)

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Falkensee: Kunst im Gutspark

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Parallel zum Falkenseer Stadtfest findet seit mehreren Jahren auch immer die „Kunstmeile“ statt. Sie wird nicht von der IGF veranstaltet, sondern von der IgZ (Interessengemeinschaft Zentrum). In diesem Jahr konnten 50 Buden besetzt werden – mit vielen kreativen Künstlern aus der Region, die ihre Schätze präsentierten.

Die „Kunstmeile“ hat keine Probleme damit, sich jedes Jahr ein Stück weit mehr zu „finden“. Als sie vor sechs Jahren startete, da zog sich ihr bunter Budenzauber noch parallel zur Bahnhofstraße entlang. Das führte zu einer gewissen Enge – und dem Wunsch, doch bitte die Bahnhofstraße zu sperren, um ein gemütlicheres Flanieren zu erlauben.

Die bessere Lösung: Die 6. „Kunstmeile“ zog sich in diesem Jahr vom Vorplatz der alten Stadthalle bis in den Gutspark hinein. Als bunte Meile mitten im Grünen unter schattenspendenden Bäumen sorgte die Veranstaltung nicht nur für das perfekt passende Ambiente für die Marktbuden, sondern auch für eine schon vielfach geforderte Neubelebung des ansonsten zu sehr der Trinkergemeinde überlassenen Gutsparks. Und es macht ja auch Sinn: Hier ist Platz für die Buden, die Kinder können spielen und rennen, und die ganze Atmosphäre ist auch eine andere. Der Gutspark verdient eine solche Aufwertung als Grünfläche mitten im Zentrum.

An den Buden traf man beim entschleunigten Spazierengehen viele alte Bekannte wieder, die oft genug auch im Netzwerk „Made in Falkensee“ (www.made-in-falkensee.de) aktiv sind. Birgit Springer aus Falkensee verkaufte einmal mehr sehr einfallsreich ge­fertigten Schmuck aus recycelten Kaffeekapseln, Constanze Yvonne Rühmann aus Dallgow-Döberitz bot ihre selbstgemachten Seifen und Badepulver an und Sabine Waldner aus Falkensee präsentierte schmucke Glasperlen.

Isabel Gewecke, die ebenfalls in Falkensee wohnt, bot unter dem Firmennamen MOOIKO ihre farbenfrohen Postkarten mit Falkenseer Bauwerken an, die sie als freiberufliche Kommunikations-Designerin am Computer als im eigenen Stil gefertigte Illustrationen nachinterpretiert hat: „Ich habe meinen Kalender mit den schönsten Motiven für 2019 neu aufgelegt – in einem etwas kleineren Format. Und ab sofort biete ich auch Tassen an. Bei mir gibt es zunächst nur zwei Falkenseer Motive – das winterliche Hexenhaus und die Teichlandschaft am Anger.“

Sehr beliebt war auch wieder der Stand von Hannelore Thielke aus Falkensee. Sie verkaufte handgefertigtes Holzspielzeug für Kinder, das die gelernte Modelltischlerin in ihrer eigenen Werkstatt in kleinsten Auflagen produziert. Thielke: „Seit 1976 verkaufe ich mein Spielzeug vor allem auf Märkten in Spandau. Meine Erfahrung aus all den Jahren ist, dass die Leute erst sehr viel gucken und dann so ab 14 oder 15 Uhr kaufen. Das ist in Falkensee auch nicht anders gewesen.“

Ein gern gesehener Gast auf der Kunstmeile ist auch Dorothea Flechsig mit ihrem Falkenseer Glückschuh-Verlag. Hier erscheinen ihre sehr aufwändig gestalteten Kinderbücher um Sandor, die Fledermaus mit Köpfchen. Oder mit Petronella Glückschuh, dem kleinen Mädchen, bei dem jedes Tier Unterschlupf findet. Flechsig: „Oft werde ich gefragt, ob die Kinder heutzutage weniger Bücher lesen als früher. In den sieben Jahren, in denen ich meine Bücher anbiete, kann ich das aber nicht bestätigen. Von den Eltern höre ich nur manchmal, dass die Mädchen doch etwas lieber zu einem Buch greifen als die Jungen.“

Von ihren Büchern produziert die kreative Autorin immer erst ein Hardcover und dann ein preiswertes Taschenbuch: „Inzwischen bestellen viele Schulen aus ganz Deutschland einen Klassensatz meiner Bücher, um sie im Unterricht zu lesen. Da wird dann immer das Taschenbuch bestellt, weil es preiswerter ist.“

Die gesamte „Kunstmeile“ ist in diesem Jahr deutlich interaktiver und vielseitiger geworden. Die grün gekleideten Trommlerinnen der Falkenseer Gruppe „Samba Baezz“ eröffneten so etwa das Fest. Und es gab an sehr vielen Ständen Mitmachaktionen. So konnten die Kinder filzen, Bilder malen oder sich schminken lassen.

Erneut fand auch das Demokratieforum Unterschlupf bei der „Kunstmeile“. Viele politische Vereine stellten sich im Gutspark vor und waren Anlaufstelle für Diskussionen und Informationen. Auf einer kleinen Bühne fanden abwechselnd Diskussionsrunden und unterhaltsame Veranstaltungen statt. Keine Frage: Die „Kunstmeile“ ist auf einem sehr guten Weg und macht von Jahr zu Jahr mehr Spaß. (Text/Fotos: CS)

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In Dallgow-Döberitz: Deutsche Meisterschaft im Bogenlaufen!

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Auf dem Gelände vom Sportpark Dallgow an der B5 waren am Wochenende des 15. und 16. September ganz ungewöhnliche Aktivitäten zu beobachten. Sportler aus insgesamt 28 bundesdeutschen Vereinen hatten sich vor Ort eingefunden, um gemeinsam einem in der Allgemeinheit noch recht unbekannten Sport nachzugehen – dem Bogenlaufen.

Jenny Kröcher: „Wir von der Bogensport-Abteilung des SV Dallgow 47 e.V. hatten in diesem Jahr die Ehre, die Deutsche Meisterschaft im Bogenlaufen auszurichten. Das Bogenlaufen erinnert an den Biathlon. Auch hier laufen die Sportler eine Runde, um anschließend auf ein Ziel zu schießen. Beim Bogenlaufen kommen allerdings anstelle eines Gewehres Pfeil und Bogen zum Einsatz. Die Zuschauer konnten an beiden Tagen spannende Wettkämpfe verfolgen – im Einzelrennen wie auch in der Staffel.“

Bei den Erwachsenen galt es, im Rahmen der Meisterschaft insgesamt fünf Runden à 820 Meter zu laufen – immer mit dem Bogen in der Hand. Die Pfeile der Schützen konnten mit auf die Laufbahn genommen werden, durften aber auch an der Schusslinie stehen bleiben. Zwischen den Läufen mussten die Sportler schießen. Timo Kledtke vom SV Dallgow (www.sv-dallgow.de) erklärt das so: „Beim Schießen hatte jeder Schütze drei Pfeile zur Verfügung. Die Zielscheibe war genau 20 Meter weit von der Schießlinie entfernt. Abhängig vom Alter und dem verwendeten Bogen waren die kreisrunden Auflagen zwischen 20 und 60 Zentimeter groß. Beim Bogenlaufen geht es einzig und allein nur darum, diese Auflage zu treffen. Für jeden Pfeil, der am Ende nicht im Ziel steckte, müssen die Schützen eine Strafrunde laufen. Bei den Erwachsenen waren dies 120 Meter pro Runde.“

In der Tat konnten die Zuschauer sehr gut verfolgen, wie die Schützen abgekämpft vom Laufen und mit zittrigen Armen an der Schießlinie eintrafen. Das Lösen des Pfeils von der Sehne zählt zusammen mit dem Stabhochsprung und dem Schwung beim Golfen zu den drei schwierigsten und komplexesten Sportbewegungen. Da ist es klar, dass bei hohem Puls und schwindenden Kräften mancher Pfeil das Ziel verfehlte. So kam es zu vielen Strafrunden. Am Ende zählte aber nur die Zeit. Wer nach drei Laufrunden als erster durch das Ziel lief, wurde zum Sieger gekürt.

Jenny Kröcher: „Bei der Deutschen Meisterschaft gibt es aber nicht den einen Sieger. Es gibt viele verschiedene Kategorien, in denen man antreten kann. Dabei wird nach dem Geschlecht, dem Alter und der Bogenklasse unterschieden.“

Die meisten Bogenschützen traten mit einem Recurve-Bogen mit einem Mittelstück aus Holz oder aus Metall an. Auf einen Stabilisator hatten alle Schützen verzichtet, manche hatten aber ein Visier angeschraubt. Die „Strafe“ für diese technische Hilfe – eine deutlich kleinere Auflage im Ziel. Timo Kledtke: „Bei den Bögen gab es nur die beiden Kategorien ‚Traditionell‘ oder ‚Standard‘. Ich habe neben den Recurve-Bögen sogar einen Langbogen und einen kurzen Reiterbogen gesehen.“

Das uneinheitliche Sport-Equipment zeigt deutlich, dass die Bogenschützen aus ganz verschiedenen Bereichen zum Bogenlaufen finden. Da gibt es die klassischen Scheibenschützen mit ihrem olympischen Recurve-Bogen ebenso wie die 3D-Schützen, die ansonsten auf simulierte Jagdziele im Wald anlegen. Manche Schützen trugen ihren Bogen beim Laufen in der Hand, andere hatten sich aus Lederriemen Schlaufen gebaut, um den Bogen wie einen Rucksack auf dem Rücken tragen zu können.

Am Ende der beiden Tage und damit auch der Deutschen Meisterschaft hatte sich der SV Dallgow nicht nur den Dank der Teilnehmer für eine perfekte Organisation des Events verdient, sondern konnte auch selbst einige Auszeichnungen einstreichen. Jenny Kröcher, die bereits mehrfache Deutsche Meisterin ist, errang in diesem Jahr den 2. Platz bei den Damen Standard – mit einer Zeit von 24 Minuten und 40 Sekunden. Clemens Hoßfeld wurde 5. in der Altersklasse „u12“ Männlich-Traditionell. Und Stephan Schulz errang den 6. Platz in der Kategorie ü45 Männer Standard. Schnellster Schütze wurde übrigens Marco Kreische von Bogensportwelt.de mit 18 Minuten und 56 Sekunden.

Noch einmal richtig zur Sache ging es in der Staffel. Die bestand aus jeweils drei Schützen, die jeder für sich noch einmal einen kompletten Ablauf mit drei zu laufenden Runden und zwei Schießetappen absolvieren mussten. Die Kinderstaffel vom SV Dallgow wurde hier 5., die Erwachsenenstaffel 10.

Timo Kledtke: „Bei den bisherigen Deutschen Meisterschaften wurden die Zeiten noch mit der Stoppuhr und mit dem Zettel und dem Stift festgehalten. Die Meisterschaft in Dallgow-Döberitz war die erste, bei der eine professionelle Zeitmessung zum Einsatz kam. Und dank der Verwendung des Online-Dienstes Strassenlauf.org, den wir bereits vom Dallgower Heidelauf her kennen, konnten alle Fans die Ergebnisse bereits während der Deutschen Meisterschaft online einsehen.“

Der SV Dallgow kümmerte sich auch um das Catering während der Veranstaltung und stellte das Hilfspersonal, das an den Scheiben die Treffer auswertete. Auf dem Vereinsgelände an der Markomannenstraße durften einige Bogenschützen von weither auch in Zelten übernachten.

Timo Kledtke: „Wir haben uns natürlich auch sehr darüber gefreut, dass Jürgen Hemberger als Bürgermeister von Dallgow-Döberitz und Markus Rohrbeck als Vorstandsvorsitzender vom SV Dallgow die Deutsche Meisterschaft mit eröffnet und sich diesen besonderen Sport einmal genauer angesehen haben.“

Jenny Kröcher: „Vor einem Jahr hätte ich noch nicht gedacht, dass wir so viele Helfer vor Ort haben werden und diese Meisterschaft als Verein aus eigener Kraft stemmen können. Aber wir haben es geschafft. Alle waren zufrieden mit uns. Darauf sind wir sehr stolz.“ (Text/Fotos: CS)

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Street Food Festival in Elstal

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Viele Havelländer haben Lust darauf, einmal auf kulinarische Weltreise zu gehen. Die Restaurants in der Region versuchen ihr Bestes, dem Gast den einen oder anderen Länderpunkt zu kredenzen. Aber die Lust auf exotische Speisen ist ebenso groß wie der Weg ins Zentrum von Berlin weit ist, wo entsprechende Angebote zuhauf zu finden sind.

Da war es eine mehr als befriedigende Lösung für alle Liebhaber der extravaganten Küche, dass das Designer Outlet Berlin vom 7. bis zum 9. September zum ersten Street Food Festival in Wustermark-Elstal einlud.

Acht ganz individuell gestaltete und auch mit einer völlig unterschiedlichen Küche ausgestattete Food Trucks hatten an diesen drei Tagen den Backstein aufs Bremspedal gelegt und und Station mitten im dörflich gestalteten Designer Outlet Berlin bezogen. Freitag und Samstag gingen von 10 bis 20 Uhr die Luken zur Essensausgabe auf – und am verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 20 Uhr. Die Besucher konnten sich in dieser Zeit hochspezialisierte Leckereien in die Hand drücken lassen.

Der Truck „Sunny Burrito“ bot so etwa leckere Burritos an, gern auch in der komplett vegetarischen Form. „Golden Burgers“ hatte handgemachte Burger im Angebot. Und „Pamera“ verkaufte frische Pasta aus dem Parmesanrad, unter anderem in einer duftenden Trüffel-Variante.

Schon deutlich ausgefallener war das Angebot von Thomas Poppe aus Spandau, der mit seinem Truck „Hotdog Wrap“ unterwegs war. Er erklärte sein Angebot so: „Ich bin in Stockholm aufgewachsen und habe dort die ersten 20 Jahre meines Lebens zugebracht. Der Hotdog-Wrap ist das, was wir in Schweden essen, wenn wir nachts aus der Kneipe fallen. Dort nennt man das ‚Schwedische Tunnbrödsrulle‘. In einen Dünnbrotfladen kommen Kartoffelpüree, Salat, Röstzwiebeln, ein Hotdog-Würstchen, verschiedene Saucen und natürlich ein original ‚Bostongurka‘ Gewürzgurkenrelish. Das schmeckt himmlisch.“

Thomas Poppe sagt von sich, dass er der einzige ist, der die Schwedische Tunnbrödsrulle in Berlin anbietet. Vor zwei Jahren hat er in einem Zelt angefangen, dann hat er sich einen Hänger gesucht, seitdem läuft die Kiste: „Vor allem im Norddeutschen mag man mein Essen. Da bin ich dann immer auf der Kieler Woche.“

Richtig exotisch ging es am Food Truck „Tapiocaria“ zu, der brasilianische Wurzeln hat. Mariana Pitanga ist vor sieben Jahren aus Brasilien nach Deutschland gekommen und lebt inzwischen mit ihrem Mann in Berlin-Friedrichshain. Mit dem Truck sind sie gemeinsam seit dreieinhalb Jahren unterwegs und noch immer oft in der berühmten Markthalle 9 anzutreffen. Die Rezepte für das Essen stammen meist von der Mama aus der Heimat.

Mariana Pitanga: „Tapiocas bestehen aus einem Wrap, der in der heißen Pfanne aus dem Mehl der Maniokwurzel geformt wird. In der herzhaften Form bieten wir dies mit Hühnchen, mit Rindfleisch oder auch mit einer vegetarischen Füllung an. Sehr lecker sind aber auch die süßen Tapiocas etwa mit Banane, Zucker und Zimt.“

Aus Potsdam war Alexander Müller mit seinem Truck „Potsdam Potatoes“ angereist. Der Pommes-Experte kommt eigentlich aus Chemnitz, wohnt aber seit 2015 in Potsdam. Pommes sind seine große Leidenschaft. Im Food Truck werden sie aus ungeschälten Kartoffeln aus der Magdeburger Börde selbst geschnitten und dann in Raps- und Sonnenblumenöl frittiert: „Ich lasse die Pommes nach dem ersten Frittieren ruhen und abtropfen. Kurz vor der Ausgabe frittiere ich sie noch einmal nach, so werden sie schön knusprig.“

Die Besonderheit: Die Pommes lassen sich mit Käsesauce und Bacon-Krusties auf eine Art und Weise „pimpen“, wie man das als normaler Imbissstand-Besucher einfach nicht kennt.

Exotisch ging es noch einmal am Food Truck „Old Papa“ zu. Marina Martin-Cohen und Pablo Miranda Blanco haben 30 Jahre Gastro hinter sich und sind seit dreieinhalb Jahren mit dem Food Truck unterwegs. Marina Martin-Cohen: „Unsere Rezepte kommen aus Kuba, da kann einfach jeder kochen. Die Cuban Bowl ist seit drei Jahren unser Bestseller. Das mögen unsere Gäste am liebsten.“ (Text/Fotos: CS)

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13. Stadtevent in Falkensee: Die musikalische Nacht

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Immer Mitte September findet das „Stadt­event“ in Falkensee statt – organisiert vom Bündnis gegen Rechts und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Vor 13 Jahren gegründet, um rechten Tendenzen in der Stadt auf musikalischem Weg zu begegnen, war das Stadtevent in den letzten Jahren für viele Falkenseer vor allem eins – eine tolle Gelegenheit, um kostenfrei Live-Musik zu hören.

In diesem Jahr bekommt die Veranstaltung, die zugleich als „Kulturrallye“ auch den Auftakt zur Interkulturellen Woche des Landkreises darstellt, wieder mehr politisches Gewicht. Dennis Granzow, Dezernent vom Landkreis Havelland, der die Kulturrallye und das Stadtevent am 15. September um 18 Uhr zusammen mit Falkensees Bürgermeister Heiko Müller vor der alten Stadthalle eröffnete: „Es gibt Dinge, für die es sich lohnt, in unserer Zeit einzustehen. Die Zeit ist reif, dass wir uns wieder auf unsere Werte besinnen.“

Mitorganisator Ulf Hoffmeyer-Zlotnik gab sich positiv: „Wir haben uns in diesem Jahr ganz bewusst entschieden, nicht gegen etwas zu sein, sondern für etwas einzustehen. Nämlich für Toleranz, Demokratie und Völkerverständigung.“

Nach den Reden der Organisatoren und Politikern und einem Trommelinferno vom Percussion-Projekt der Kant-Schule unter der Leitung von Dietrich Kowalski ging es für die Besucher des Events nur noch um eins – um die Musik. Für fünf Euro Spende gab es ein gelbes „Solidaritätsbändchen“, das zum Betreten der elf Spielstätten autorisierte.

Ein gedruckter Plan zeigte den Weg zu den elf musikalischen Events. Die meisten von ihnen fanden rund um die Bahnhofstraße statt, sodass sie sich in einem gemütlichen Spaziergang ansteuern ließen. Vor Ort spielten die Musiker immer eine halbe Stunde lang und machten dann Pause, um es den Zuhörern zu ermöglichen, die nächste Spielstätte anzusteuern.

In der Seegefelder Kirche spielten „Djava“ mit der Swing Gitarre, dem Kontrabass, dem Cajon und dem Musette Akkordeon französische Musik mit arabischem Gesang. In der neuen Stadthalle betraten „Stout Scouts“ die Bühne im Foyer und spielten irischen und schottischen Folk. Im Restaurant Karyatis war die griechische Gruppe „Alexis Sorbas“ zu hören. Gern konnte passend dazu ein Sirtaki getanzt werden. Richtig laut wurde es an der Kreuzung Bahnhofstraße und Poststraße. Das Jugendforum hatte auf dem Hof direkt zur Kreuzung hin eine große Bühne aufgebaut, auf der lokale Schülerbands auftraten. Das war ein einmaliger Blick, den die wartenden Autos an der Ampel hatten: Es gab nur die Silhouetten der Musiker im Trockeneisnebel zu sehen – und passend dazu einen satten Bass auf die Ohren. Besonders gemütlich war es im Garten der Galerie Schneeweiß. Hier spielten „ZWO – Deine Wohnzimmerband“. Andere Wege schlug die Stadtbibliothek ein. Hier vereinnahmte das „Improtheater Potsdam“ die Zuschauer und erzählte einen interaktiven Krimi.

Zu den anderen Event-Orten musste man dann mit dem Auto oder mit dem Fahrrad fahren. Im ASB-Jugendclub „Alte Post“ spielte „Woodman Jam“ eine Mischung aus Reggae und Dub, im Bürgerhaus Finkenkrug trat „Selva Negra“ mit einem Mix aus Flamenco, Latin, Jazz und Klassik auf und in der Evangelischen Kirche Neufinkenkrug waren „Takeover Budapest“ zu hören. Im Familiencafé im Falkenhorst traten „Rooftop Harmony“ auf und in der Elsterklause waren „Flinn Sorrow und das Orchestra Randalera“ zu hören.

An den Veranstaltungsorten drängten sich die Menschen dicht an dicht, oft war kein freier Platz mehr zu finden. So war das Stadtevent ein voller Erfolg. (Text/Fotos: CS)

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Falkensee: Blues mit drei Saiten

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Am 31. August und am 1. September wehten melancholische Blues-Töne über den Campus-Platz vor der Falkenseer Stadthalle. Torsten „Spreewilder“ Starke hatte im Rahmen des Stadtfestes für einen ganz besonderen Programmpunkt gesorgt und den seiner Aussage nach wohl ersten Workshop „östlich der Elbe“ zum Bau einer Cigar Box Gitarre veranstaltet.

An beiden Tagen konnten Musikfreunde an mitten auf dem Campusplatz aufgebauten Werkzeugbänken den Weg zu einer eigenen Gitarre finden – und das zum IGF-gesponsorten Preis von nur 25 Euro pro Gitarre, was kaum den Materialwert geschweige denn den Arbeitstundeneinsatz abdecken konnte.

Vor Ort zeichnete Fabian Fahr alias „Captn Catfish“ (www.captncatfish.com) für den Workshop verantwortlich. Der bärtige Bär von einem Musiker stammt aus der Gegend von Heidelberg und hat sich ganz der Cigar Box Guitar verschrieben: „Ich beschäftige mich seit dreieinhalb Jahren mit der Cigar Box Gitarre. Erst habe ich sie nur gebaut, danach habe ich mit dem Spielen angefangen. Das Blues-Instrument stammt aus den Südstaaten der USA. Früher hat man dafür eine Zigarrenkiste genommen, eine Latte reingehämmert, ein paar Drähte drübergelegt – und fertig war das Ding. In meiner Version hat die Gitarre drei Saiten, die offen gestimmt werden.“

Ihm zur Seite stand der argentinische Gitarrenbauer Willy Burgos. Gemeinsam kümmerten sich die beiden um etwa zehn Musikfreunde, die sich zu dem Workshop im Freien angemeldet hatten. Mit den von Fabian Fahr mitgebrachten Werkzeugen arbeiteten sie an ihrer ganz persönlichen Version einer Cigar Box Guitar.

Torsten „Spreewilder“ Starke: „Die Cigar Box Gitar ist keine akustische Gitarre, sie wird unter Strom gespielt. In unserer Version besteht sie aus einer Zigarrenschachtel aus furniertem Sperrholz als Resonanzkörper, auf die ein metallisches US-Nummernschild als Deckel geschraubt wird – für die individuelle Optik und auch als Resonator. Piezos unter dem Nummernschild dienen als Tonabnehmer, die jedem Nummernschild einen ganz eigenen Klang entlocken. Der Gitarrenhals besteht aus Eschenholz, das bundiert wird.“

Fabian Fahr: „Die Saiten stehen ein wenig weiter vom Gitarrenhals ab als üblich. Die Cigar Box Guitar wird im Bottle­neck-Verfahren mit einem Flaschenhals über einem Finger gespielt. Das sorgt für den besonders Blues-typischen Sound.“

An zwei vollen Tagen konnten die Musikfreunde von morgens bis abends mit den gut gelaunten Experten arbeiten, sägen, feilen und optimieren, bis am Ende viele neue Cigar Box Gitarren das Licht der Welt erblickt hatten.

Torsten „Spreewilder“ Starke (www.spreewilder.de): „Am Samstag hatten die Musiker auf dem Stadtfest die Möglichkeit, mit ihren ungewöhnlichen Instrumenten bei einem gemeinsamen Auftritt auf der Spreewilder-Bühne im Foyer der neuen Stadthalle zu jammen und den mehrstimmigen Blues in die Herzen der Zuschauer zu tragen. Ich hoffe, dass wir das nächstes Jahr wiederholen können.“ (Text/Fotos: CS)

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Falkensee: Große Vogelschau vom VZE e.V.!

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Jako ist 46 Jahre alt und ein Kakadu. Ganz ruhig sitzt er auf der Schulter von Peter Seidel (78) und versucht ab und zu, ganz vorsichtig an ihm zu knabbern. Peter Seidel war 25 Jahre lang der Vorsitzende in der „Vereinigung Ziergeflügel und Exoten“, kurz VZE e.V. genannt. Er sagt: „Jako habe ich vor drei Jahren von alten Leuten übernommen, die verstorben sind. …

… Niemand wollte ihn haben. Und da der Vogel als Exot kein normales Haustier ist, übernimmt ihn auch kein Tierheim. Das Tierheim in Falkensee hat mich kontaktiert – und ich konnte nicht widerstehen. Am Anfang war Jako recht böse – er hat geschrien und gebissen. Davon ist nichts mehr übrig.“

Am 22. und am 23. September lud der Verein zur Vogelschau auf das Gelände gleich neben dem Tierheim auf dem ehemaligen Areal der HAW in der Dallgower Straße ein. In vielen Volieren und Käfigen im Freien und auch im Gebäude zeigten die Züchter ihre Ziergeflügel und Exoten vor, darunter Sittiche, Finken, Papageien und Fasane. Erfreulich viele Besucher folgten dem Ruf des Vereins, den es bereits seit 54 Jahren gibt, und der 2010 vom alten Standort in der Bötzower Straße am Friedhof in die Dallgower Straße umgezogen ist. Die Kinder konnten an beiden Tagen die Vögel aus nächster Nähe anschauen, Bilder ausmalen oder eine Ausstellung mit vielen Vogeleiern bestaunen. Auf die Erwachsenen warteten hingegen Fachgespräche und die Möglichkeit, den einen oder anderen Vogel zu kaufen.

Mario Huras aus Brieselang ist der aktuelle 1. Vorsitzende im Verein: „Wir züchten die Vögel vor allem auch, um seltene Rassen zu erhalten. Bei uns im Verein wirken zurzeit noch 18 Mitglieder mit. Das jüngste Mitglied ist 36 Jahre alt, die meisten von uns sind aber schon über 60. Es ist ganz schlimm mit dem Nachwuchs. Damit wir ohne Inzucht züchten können, brauchen wir noch viel mehr aktive Mitglieder im Verein. Sonst müssen wir weit fahren, um für die Zucht geeignete Tiere zu finden.“ (Text/Fotos: CS)

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Herbst-Pflanzenbörse in Falkensee

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Zwei Mal im Jahr „ergrünt“ die Festwiese am Gutspark. Dann bringen Gartenbesitzer aus dem ganzen Havelland ihre überzähligen Pflanzen nach Falkensee, um sie hier auf aufgestellten Tischen oder gleich aus dem Kofferraum des Autos heraus zu verkaufen. Dabei bekommen die zukünftigen Besitzer von Rittersporn, Pfingst­rosen, Stechpalmen, Eiben, Lungenkraut oder Blutampfer …

… nicht nur einen unschlagbaren Schnäppchenpreis angeboten, sondern oft gleich noch den einen oder anderen Tipp kostenfrei mit dazu ins Ohr geflüstert.
Das Event, von der AG Umwelt der Lokalen Agenda 21 organisiert, musste in diesem Herbst erstmals einen Rückgang an Ausstellern und Besuchern verzeichnen.

Yvonne Scherzer von der AG Umwelt: „Das lag nicht am kühlen Wetter, das wir am Tag der Pflanzenbörse hatten. Das lag am extrem heißen Sommer ohne Regen. Zahlreiche Gärten sind da trotz Gießen verdörrt. Viele Gartenfreunde haben in diesem Jahr einfach keine Ableger, die sie in gute Hände abgeben können.“

Janine Stalinsky, die viele vom Falkenseer Optiker-Fachgeschäft Augenwelten her kennen: „Ich war kurz vor der Arbeit noch einmal auf der Pflanzenbörse shoppen. Mein Auto ist voll, ich habe wieder tolle Schätze für meinen Garten gefunden. Zu meinen Fundstücken gehören eine gelbe Herbsthimbeere, Waldastern und ein Federmohn. Oft findet man ja auf der Pflanzenbörse Pflanzen, die im Handel nicht zu haben sind. Ein paar Zierkürbisse zur Dekoration habe ich mir auch mitgenommen.“

Petra Helfrich wohnt in Falkensee und lud interessierte Gartenfreunde oft im Rahmen des Projekts „Offene Gärten“ in ihr kleines grünes Reich ein, in dem vor allem Fuchsien zu bestaunen sind. Sie erklärt: „Dieses Jahr war nicht so schön für die Fuchsien. Das heiße Wetter ist ihnen nicht gut bekommen, es war ein richtiger Kampf im Garten. Zum Dank blühen sie jetzt noch einmal so richtig auf. Natürlich bieten wir auch auf der Pflanzenbörse Fuchsien an, das ist ja unser Metier.“

Herbstzeit ist Pflanzzeit, so sagt man. Denn obwohl viele Gartenbetreiber schon überlegen, wann der letzte Rasenschnitt erfolgen sollte, um danach alle Gartengeräte im Schuppen zu verstauen, lohnt es sich in dieser Zeit doch sehr, noch die eine oder andere neue Errungenschaft in die Erde zu setzen. Im nächsten Jahr sind diese Pflanzen bereits angewachsen und können im Frühjahr sofort in die Höhe schießen.

Yvonne Scherzer: „Die nächste Pflanzenbörse findet am 4. Mai 2019 statt – wieder in der Zeit von 9:30 bis 12 Uhr. Ein Aufbau ist ab 8:30 Uhr möglich. Gegen Kuchen- oder Geldspende kann jeder mitmachen und ohne Anmeldung einen Stand aufstellen, der kein gewerblicher Händler ist.“ (Text/Fotos: CS)

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Kino-Filmkritik: Der Vorname

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Die französischen Autoren Alexandre De La Patellière und Matthieu Delaporte haben bereits vor einigen Jahren ein tolles Theaterstück geschrieben: „Le Prénom“, zu Deutsch „Der Vorname“. 2012 wurde das Theaterstück in Frankreich fürs Kino verfilmt. Nun hat sich Regisseur Sönke Wortmann des Themas angenommen und daraus einen 91 Minuten langen Film mit deutschen Schauspielern gemacht.

Und darum geht es: Der Literaturprofessor Stephan (Christoph Maria Herbst) und seine Frau Elisabeth (Caroline Peters) laden einmal mehr zu einem Abendessen ein. Zu Besuch kommen zunächst einmal Elisabeths Bruder Thomas (Florian David Fitz), trotz verpatztem Abi ein erfolgreicher Unternehmer, und der ewige Familienfreund René (Justus von Dohnányi) als intimer Vertrauer von Elisabeth. Später am Abend wird auch noch Thomas schwangere Freundin Anna (Janina Uhse) erwartet.

Und mit der Schwangerschaft beginnt der Film auch gleich. Die Freunde möchten unbedingt wissen, wie denn der ungeborene Nachwuchs wohl heißen wird. Alle erwarten, dass er nach dem Großvater benannt wird, wie dies in der Familie anscheinend üblich ist. Und genauso wird er auch heißen. Als ewiger Querulant, Provozierer und Scherzemacher bringt Thomas aber einen ganz anderen Namens ins Gespräch: Adolf soll das Kind heißen.

Das sorgt für einen echten Eklat. Die Emotionen am Essenstisch schaukeln sich sehr schnell hoch. Es dauert nicht lange und die Freunde und Verwandte greifen im Streit um den Namen tief in die Giftkiste der lange verdrängten Konflikte. Auf einmal kommen Dinge zur Sprache, die „des lieben Friedens willen“ lange totgeschwiegen wurden. Plötzlich werfen sich die Teilnehmer der Diskussion harte Beleidigungen an den Kopf. Es werden Bekenntnisse gemacht und Erkenntnisse gewonnen – und am Ende bricht das Eis des sozialen Friedens, sodass man auch als Zuschauer in tiefe Abgründe blicken darf. Als dann auch noch die nichtsahnende Schwangere erscheint, eskaliert das Drama noch mehr.

„Der Vorname“ ist ein Kammerspiel mit nur einer Handvoll Schauspielern und nur einer Wohnung als Ort des Geschehens. Trotzdem: Es ist ein echtes Vergnügen, einmal wieder einen Film zu sehen, in dem allein die Dialoge der heimliche Star des Abends sind. Wie unterdrückte Konflikte, die fallenden Fassaden der Höflichkeit und intellektuelle Vorurteile langsam auf die Eskalation zutreiben, das lässt den Zuschauer sich vergnügt die Hände reiben. Der Film macht richtig Spaß. (CS / Bild: © 2018 Constantin Film Verleih GmbH)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 6 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=qfzO0ZSRwBg

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Kino-Filmkritik: Wuff

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Detlev Buck ist wieder da. Nachdem er sich zuletzt intensiv um „Bibi und Tina“ gekümmert hat, ist nun auch wieder Zeit für andere Stoffe da. Nach „Asphaltgorillas“ kommt mit „Wuff“ ein echter Feel-Good-Film vor allem für Hundebesitzer daher: Katzenfreunde werden mit dem Film nicht so viel Freude haben.

Im Episodenfilm geht es um vier Berliner Freundinnen, die alle so ihre Probleme mit der Liebe haben. Zum Glück gibt es ja liebenswerte Hunde auf dieser Welt, die dem Glück auf vier Pfoten auf die Sprünge helfen.

Die Journalistin Ella (Emily Cox) wird so etwa nicht nur im Job, sondern auch im Bett von ihrem Freund vorgeführt. Heulend holt sie sich aus dem Tierheim den „elendsten, verlassensten, traurigsten“ Hund, den es gibt. Mischling Bozer büxt aber gern einmal aus und führt sie direkt in den Wald – in die Arme von Förster Daniel (Kostja Ullmann).

Ex-Fußballer Oli (Frederick Lau) muss auf die Töle seiner alten Nachbarin aufpassen, die im Krankenhaus landet. Schnell wird daraus ein finanziell einträglicher Gassi-Service – der allerdings das Geschäft von Hundetrainerin Silke (Marie Burchard) in den Ruin treibt.

Und dann sind da auch noch die frustrierte Ehefrau Cecile (Johanna Wokalek), deren riesiger Hund immer auf den Ehemann losgeht. Und Maite Kelly spielt eine liebestolle Katzenbesitzerin, die sich ganz genau überlegen muss, ob sie verzweifelt genug ist, um einen Hundehalter in ihr Bett zu lassen.
Episodenfilme sind oft langweilig, weil sie ständig von einem Thema zum anderen springen und weil manche Erzählstränge besser sind als andere. In „Wuff“ sind die Geschichten so eng miteinander verwoben, dass das episodenhafte fast aufgelöst wird.

Buck hantiert abermals mit wirklich starken Charakteren, die nicht einseitig bleiben, sondern Tiefe mitbringen. Erfreulich ist, dass Buck im Gegensatz zu anderen Regisseuren nicht jede emotionale Regung ausspricht, sondern den Zuschauer durchaus mitdenken lässt. Schnell wird man jedenfalls in die Geschichten hineingezogen und fiebert mit seinen Figuren und vor allem auch ihren Hunden mit. Dabei gelingt es Detlev Buck sehr gut, wie schon in „Hände weg von Mississippi“ eine positive Grundstimmung zu erzeugen, sodass man bestens unterhalten und gut gelaunt aus dem Film nach Hause geht.

Wermutstropfen in einem ansonsten gelungenen Film sind manche Nebenfiguren wie Ellas Chefredakteur, die völlig klischeehaft überzeichnet sind. Überflüssig auch die immer wieder eingestreuten Traumsequenzen, die man komplett hätte streichen können. Dafür feiert der Zuschauer Katharina Thalbach als wortgewaltige Berliner Omi. (CS / Bild: DCM)

Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: ab 6 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=05f9AuhKa04

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Wie entsteht eigentlich ein Falkensee-aktuell-Heft?

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Drei Wochen lang arbeiten wir äußerst intensiv an einer Ausgabe „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“. Wir fahren von einem Termin zum anderen, führen Interviews, schreiben Texte, machen Fotos. Am Ende fügen wir alles am Bildschirm zu einem neuen Heft zusammen. Dabei arbeiten wir am Mac und setzen auf die Software InDesign von Adobe.

Am Ende aller Arbeiten steht eine PDF-Datei, die gut 100 Megabyte groß ist und über die Dropbox an unsere Druckerei übermittelt wird. Anschließend heißt es Warten: Genau eine Woche später fährt der erste Wagen der Spedition vor und bringt uns die ersten Paletten mit der neuen Ausgabe. Was aber passiert eigentlich nun in dieser einen Woche? Was macht der Drucker mit unserer PDF? Wir haben nachgefragt.

Karsten Fritz von der Akzidenz-Druckerei Becker aus 35799 Merenberg (www.druckerei-becker.eu) schreibt uns: „Guten Tag, Herr Scheibe, hier möchte ich Ihnen kurz den Weg Ihrer PDF-Datei vom Dateneingang im Hause der Druckerei Becker bis zum Versand der fertigen Broschüren beschreiben. Nach dem Download bzw. dem Eingang der PDF-Datei erfolgt sofort ein Datencheck, in dem z.B. die eingebauten Abbildungen auf den richtigen Farbmodus (CMYK) hin geprüft werden.“

Zur Erklärung: Am Computer-Bildschirm werden Bilder aus nur drei Farben zusammengesetzt – Rot, Grün, Blau (RGB). Für den Druck müssen aus drei Farben allerdings vier werden: CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und den Schwarzanteil Key.

Karsten Fritz: „Außerdem schauen wir uns die Auflösung der Abbildungen und die Vollständigkeit der eingebetteten Schriften an. Eventuelle Auffälligkeiten werden – sofern möglich – direkt in der PDF-Datei korrigiert. Die einzelnen Seiten der PDF-Datei werden nun mittels Ausschießprogramm (in unserem Fall ist es die Software SignaStation der Fa. Heidelberger Druckmaschinen) auf den Druckbögen angeordnet. Hier gilt es die richtige Reihenfolge zu beachten und das Papier aus Kostengründen optimal auszunutzen. Bei einer 24-seitigen Broschüre mit Rückendrahtheftung stehen z.B. die Seiten 24 + 1, 2 + 23, 22 + 3 usw. nebeneinander.

Mit verschiedenen Druckmarken (werden von der Druckmaschine bzw. in der Weiterverarbeitung benötigt) versehen, werden die ausgeschossenen Druckbögen auf einem Großformatplotter ausgedruckt.Die Bögen werden nun vermessen – und alle Abstände und Druckmarken kontrolliert. Wenn alles korrekt ist, werden Druckdaten der ausgeschossen Bögen generiert. Die Software liefert an die Druckmaschine sogenannte CIP3-Daten, in denen eine ungefähre Voreinstellung der Farben zur Verfügung gestellt wird. Dies bedeutet eine wesentlich geringere Rüstzeit und weniger Papierabfall an der Druckmaschine. Weiterhin werden Daten an die Schneidemaschine geliefert, die ein direktes Schneiden der Druckbögen ohne langwieriges Ausmessen ermöglicht. Zum guten Schluss wird eine Druck-PDF-Datei an den Druckplattenbelichter geliefert.

An diesem Gerät wird die thermisch empfindliche Schicht der Druckplatten (Aluminium, ca. 0,3 mm stark) per Laserstrahl bebildert. Farbige Bilder werden hier in die vier Grundfarben (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) zerlegt. In der anschließenden Auswaschstation werden die nicht gehärteten Teile der thermischen Schicht herausgewaschen. Die Druckplatte ist nun fertig. Für eine farbige Seite werden also vier Druckplatten benötigt, jeweils eine für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz.

Die Druckplatten gehen nun an die Druckmaschine. Jeweils eine (nämlich Cyan, Magenta …) wird in ein Druckwerk der Maschine eingespannt. Das Papier läuft durch die Druckmaschine und wird nachein­ander mit den vier Grundfarben bedruckt, so dass sich nun wieder ein farbiges Gesamtbild ergibt.

Nach einer angemessenen Trocknungszeit werden die Druckbögen für die Heftmaschine vorgeschnitten. Die einzelnen Stapel werden in die Heftmaschine eingesetzt. Nacheinander zieht die Maschine nun von jedem Stapel einen Bogen und trägt somit eine komplette Broschüre zusammen. Sie wird nun in einem Arbeitsgang gefalzt, geheftet und an drei Kanten auf das gewünschte Endformat beschnitten.

Nach dem Verpacken in Kartons werden diese auf Paletten gestapelt. Die Paletten werden mit Schrumpffolie eingewickelt und mit Bändern und Kantenschonern gesichert. Die Versandpapiere werden erstellt und die Spedition wird informiert. Dann kommt das Heft auch bald beim Kunden an.“ (Text: CS / Fotos: Falko Becker)

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.

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Berlin-Spandau: Der Zeppelin-Schmaus

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Zu Renate Hackbarth (65) kommen die Leute, wenn sie richtig Hunger haben – Kohldampf eben. Ihr „Zeppelin-Schmaus“ liegt mitten im Spandauer Gewerbegebiet Zeppelinpark – zwischen Heerstraße und Brunsbüttler Damm. Hier ist bereits morgens ab 5:30 Uhr geöffnet, dafür schließt der Imbiss aber auch schon um 15 Uhr, am Freitag sogar noch früher. Am Wochenende ist geschlossen. (ANZEIGE)

Renate Hackbarth: „Zu uns kommen vor allem die Arbeiter, darunter sehr viele LKW-Fahrer, die mitbekommen haben, dass wir eine leckere Hausmannskost zu wirklich fairen Preisen anbieten. Aber auch die Polizei isst gern bei uns. Viele ältere Senioren aus der Nachbarschaft zählen auch zu den Stammkunden.“
Seit zehn Jahren gibt es den Arbeiter­imbiss nun schon. Vor einiger Zeit ging es dem „Zeppelin-Schmaus“ gar nicht so gut, die Insolvenz drohte. Sternekoch Frank Rosin kam damals mit einer Fernsehmannschaft vorbei, drehte eine Woche lang und redete der Betreiberin ins Gewissen. Renate Hackbarth: „Rosin wollte, dass wir edler werden. Mit Tischdeckchen auf den Tischen, Kerzen und Obstschale. Das sind aber nicht wir, das haben wir gleich wieder verworfen. Womit er aber Recht hatte und woran wir uns auch gehalten haben: Wir sind seit seinem Besuch deutlich vielseitiger geworden und bieten nicht mehr alle paar Tage das gleiche Essen an. Und wir legen noch mehr Wert auf eine frische Küche. Wir machen unsere Buletten und Schnitzel selbst und greifen höchstens beim Gemüse auf Tiefkühlware zurück. Gleichzeitig hat Frank Rosin uns dazu gebracht, unsere Preise besser zu kalkulieren. Er wollte, dass ich für ein Schnitzel fast zehn Euro verlange. Da bin ich ihm zwar entgegengekommen, aber mehr als 7,20 Euro mag ich dann doch nicht nehmen.“

Inzwischen geht es dem „Zeppelin-Schmaus“ wieder richtig gut. Der Laden brummt – auch dank der Werbung, die inzwischen sieben Wiederholungen der Rosin-Sendung mit sich brachte. Renate Hackbarth: „Wir haben inzwischen sehr viele Stammkunden, die uns auch per Mundpropaganda weiterempfehlen. Es könnte zwar immer besser laufen, aber ich bin zufrieden. Der Laden funktioniert.“

Bald stößt auch wieder Renates Tochter zum Team mit dazu: „Darüber freue ich mich sehr. Denn gerade am Wochenende sind Caterings gefragt. Da meine Mitarbeiter dann aber im Wochenende sind, musste ich bislang alles alleine arbeiten. Bei so viel Arbeit bleibt ein Urlaub natürlich auf der Strecke. Ich schaffe es ab und zu einmal zu meinen Eltern nach Frankfurt. Aber einen richtigen Urlaub, den hatte ich zuletzt, als Frank Rosin mich während der Umbauarbeiten im Zeppelin-Schmaus zur Erholung weggeschickt hatte. Ich denke ja auch immer, ohne mich geht es nicht.“

Im „Zeppelin-Schmaus“ gibt es richtig gute deutsche Küche. Auf der Kreidetafel stehen Gerichte wie ein Strammer Max, ein Hamburger Schnitzel, ein Bauernfrühstück, Sülze mit Bratkartoffeln oder aber Leberkäse mit Spiegeleiern auf Brot.

Dazu kommt immer ein Angebot für den preiswerten Mittagstisch. Da gibt es dann immer nur einen Tag lang Wurstgulasch mit Nudeln, einen Kartoffel-Gemüse-Auflauf, einen Krustenbraten mit Rotkohl oder einen Ofenleberkäse mit bayerischem Kartoffelsalat. Renate Hackbarth: „Beim Mittagstisch ist es so: Wer einen Nachschlag haben möchte, kann ihn gern bekommen. Das gilt jetzt nicht unbedingt für eine zweite Roulade, aber gern für die Beilagen oder eine Kelle Suppe.“

Auf manche Gerichte lauern die Gäste regelrecht. Wenn auf dem Speiseplan Königsberger Klopse, Hühnerfrikassee, Kohl- oder Rinderroulade auftauchen, so bekommen die Gäste oft nur dann eine Portion, wenn sie vorbestellt haben. Renate Hackbarth: „Das sind eben die Gerichte, die so aufwändig zuzubereiten sind, dass man das Zuhause nicht mehr tut. Gerade die Senioren schätzen diese Speisen sehr, möchten sich aber selbst nicht mehr den Stress in der Küche antun. Manchmal nehme ich dann solche Gerichte gleich an zwei Tagen nacheinander auf die Karte, sodass jeder die Chance darauf hat, einen Teller zu ergattern. Vor Weihnachten haben wir natürlich auch wieder Gänsekeulen mit Rotkohl im Angebot.“

Manche Gerichte, die sich die Küchenchefin ausdenkt, werden in Spandau leider nicht so richtig gewürdigt: „Ich komme aus Frankfurt und da kennt jeder Frankfurter Grüne Soße. Hier traut sich das keiner zu bestellen. Und wenn ich Bratwurst mit Rotkohl anstelle mit Sauerkraut anbiete, wie man das in Frankfurt macht, da geht dem Berliner auch der Hut hoch, das mag er gar nicht.“

Im Zeppelin-Schmaus sitzt man sehr gemütlich an Holztischen – wie in der guten Stube. Den wuchtigen Stammtisch, an dem Renate Hackbarth so gern Platz nimmt, wollte Frank Rosin damals auch entfernen lassen: „Den hab ich aber wieder von der Straße geholt.“ (Text/Fotos: CS)

Info: Zeppelin-Schmaus, Am Zeppelinpark 12, 13591 Berlin, Tel.: 030-50154530, www.zeppelin-schmaus.de

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Scheibes Kolumne: Interna aus der Redaktion!

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Jeden Monat aufs Neue muss eine weitere Ausgabe von FALKENSEE.aktuell fertiggestellt werden. So mancher Leser fragt sich, was da wohl hinter den Kulissen des investigativen Lokaljournalismus so vor sich geht. Zunächst einmal: Ständig klingelt das Telefon, schlägt der Facebook-Messenger an, kommen E-Mails an und zeigt Whats­App neue Nachrichten an.

Meist ist der Tenor der Meldungen dieser: „Schreibt doch mal bitte über…“

Unser Problem: Wir wollen unbedingt hyperlokal bleiben. Aus diesem Grund können wir eben leider nicht über das drohende Aussterben der buntkarierten Schiffsbugmuschel aus der Kieler Förde berichten, auch wenn es gerade ganz Europa brennend interessiert. Auf der anderen Seite ist es auch kein Thema für uns, wenn eine Kita aus dem Einzugsgebiet einen neuen Wasserspielplatz bekommt. Weil das eben nur die Eltern der Kinder begeistert, die diese Kita bereits besuchen. Und deswegen den Spielbereich schon kennen.

Im Büro sitzen die Kolleginnen auf der linken Seite des Chefbüros. Ob der Tinitus im linken Ohr seinen Ursprung wohl in der weiblichen Schnellsprech-Tratsch&Klatsch-Dauerbeschallung aus dem Nachbarbüro hat? Auf jeden Fall bekomme ich sozusagen aus Versehen Dinge über die täglichen Probleme von Frauen mit, von denen Männer besser nie etwas hätten erfahren sollen. Eine spontane Errötung tritt auch nur bei dem kleinsten Gedanken an das Gehörte ein.

Eine wichtige Aufgabe der Damen im Alltag: Bitte keine Anrufe durchstellen, wenn gerade wichtige Artikel in der Mache sind. Der eine oder andere Anrufer schafft es aber doch immer wieder am östrogenen Schutzwall vorbei. Weil es ganz besonders dringend ist. Weil der Fortbestand des Universums davon abhängt. Und am Ende heißt es dann doch nur am anderen Ende der Leitung: „Könnten Sie es sich vorstellen, einen Wasserspender für Ihr Büro anzumieten? Für den Wartebereich? Wie, Sie sind nur ein kleines Team ohne Wartezimmer? Dann brauchen Sie den Wasserspender ja gar nicht.“ Wie schaffen es diese Jungs nur immer, jede Telefon-Firewall zu durchbrechen?

Etwa die Hälfte der Zeit in einer Woche bin ich unterwegs – Recherchen durchführen. Böse Zungen behaupten, die Recherchen würden ja doch nur aus Restaurantbesuchen und Probe-Essen bestehen. Was nicht stimmt. Oft bin ich auf dem Motorroller „on tour“, weil ich hier auch bei großen Events immer noch einen nahen und damit laufarmen Parkplatz finde. Leider fährt der Roller nur knapp 50 Stundenkilometer. In der Großstadt reicht das völlig aus. Bei der Fahrt durch den Wald kann ich aber jeden Baum einzeln zählen, so quälend langsam brummt das Zweirad. Am Ende muss ich mir trotzdem die zermatschten Fliegen von den Zähnen kratzen.

Vor Ort habe ich ein großes Problem: Ich erkenne Menschen, die ich schon einmal interviewt habe, oft nicht wieder. Das bedeutet: Ich erkenne sie, aber weiß den Namen nicht mehr, wenn sie nicht in ihrem natürlichen Habitat in ihrer normalen Dienstkleidung auftauchen. Der KFZ-Meister ohne Blaumann auf einem Straßenfest oder der Zahnarzt ohne Kittel in einem Restaurant – schon lege ich mir die Karten. Während mir die Schweißperlen von der Stirn rinnen, denke ich intensiv nach und durchblättere im Gehirn mein Adressbuch, während ich im Gespräch so tue, als wüsste ich längst Bescheid, wer mir da gerade jovial auf die Schulter geklopft hat.

Die neue DSVGO hat bei den Menschen Ängste geschürt. Interviews und Zitate bekomme ich auf lokalen Events meist ohne Probleme. Auf einmal heißt es aber – bitte ohne Namen. Und ohne Foto. Wegen der Datenschutzverordnung. Was ist denn so schlimm daran, in der Presse zu erscheinen? Freundliche Gesichter sind das Salz in der Suppe einer jeden Reportage.

Am Ende gelingt es doch immer wieder, ein neues Heft zu füllen. Während der Drucker Überstunden schiebt, um die Termine zu halten, die wir wegen verspäteter Abgabe gefährden, frönen wir schon längst dem erschöpften Büroschlaf. Doch der Drucker bekommt seine späte Rache: Meistens klingelt die Spedition mit den neuen Paletten genau in der Sekunde vor Bürobeginn, wenn ich gerade unter der Dusche stehe. (Carsten Scheibe, Foto: Tanja M. Marotzke)

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3. FALKENSEE.aktuell Duell der Bosse – Kampf der Könige

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Pokern ist zunächst einmal nur ein einfaches Kartenspiel, bei dem die Spieler an einem ovalen Tisch mit Dealer und klimpernden Chips Platz nehmen, und bei dem Regeln zum Einsatz kommen, die jeder in einer Stunde erlernen kann. Pokern ist aber auch ein strategischer Wettkampf, der auf vielen Ebenen stattfindet und am Ende nur einen Sieger kennt. Vielleicht ist das der Grund, warum so viele Geschäftsleute das Pokern für sich entdeckt haben?

FALKENSEE.aktuell hat bereits zwei Mal zu einer ganz besonderen PokerNight gebeten – zum „Duell der Bosse“. 2016 fand die erste Poker-Nacht der Firmenbosse, Abteilungsleiter, Selbstständigen und Vereinsvorstände in der Cocktailbar Horke‘s statt, 2017 dann „open air“ auf dem Parkplatz von Selgros Falkensee. 2018 fand sich eine neue tolle Location – es wurde im alten Capitol gepokert. Christian und Sabrina Schuh von der Tanzschuhle (www.dietanzschuhle.de) sprachen die Einladung für die Pokerspieler aus.

Nach 29 Spielern im Horke‘s und 45 Bossen bei Selgros fanden sich in diesem Jahr 36 Teilnehmer im Capitol ein: Viele Bosse waren am 21. September leider verreist oder verhindert. Dank einer grassierenden Virenerkrankung kamen noch einige spontane Absagen hinzu. Ganz egal: Da bereits fünf Pokertische aufgebaut waren, wurden die Spieler großzügig an die Tische verteilt, was für ausreichend Beinfreiheit sorgte. 30.000 in Chips bekam jeder Spieler hingestellt, die Blinds starteten bei 100 und 200. Alle 20 Minuten und später alle 15 Minuten erhöhten sich die Blinds – bis in schwindelerregende Höhen von 50.000 und 100.000.

Nachdem sich die FALKENSEE.aktuell-Mitarbeiterinnen Sonja Schröder und Ann-Kristin Ebeling zunächst um die Anmeldung der Spieler gekümmert hatten, trat Ann-Kristin als Floorwoman an, während sich Sonja Schröder um die Fotos des Abends kümmerte. Das Team aus der Tanzschuhle brachte den Spielern die Getränke an die Tische. Und die RumBar Falkensee (www.rumbar-falkensee.de) von Enrico Hübner, die bald eine eigene Wirkungsstätte in Finkenkrug erhält, versorgte die Spieler mit hochkarätigen Cocktails – wie etwa einem ganz frisch gemixten Frozen Strawberry Daiquiri.

Kampf der Könige, Chip-Chip und wehrhaftes Bounty-Girl

Das Team hatte sich bei der aktuellen Duell-der-Bosse-Runde drei Neuerungen einfallen lassen, um den Spielern ein wenig Abwechslung zu gönnen.
So durften die Spieler bereits bei der Anmeldung in den „Kampf der Könige“ eingreifen und darauf tippen, wer wohl den Abend über länger an den Pokertischen sitzen bleibt – der „König von Falkensee aktuell“ Carsten Scheibe oder der „König vom Capitol“ Christian Schuh. Abhängig von ihrer Wahl erhielten die Spieler eine selbstgebastelte Königskarte mit dem Gesicht des gewählten Favoriten.

Die Idee dahinter: Wer richtig tippt, bekommt einen Schnaps spendiert. Und zwar nicht irgendeinen, sondern den „Havler“, den „Kräuterlikör mit Birne“. Rafael Kugel von „Havelwasser“ (www.Havelwasser.com) hatte ihn spendiert. Er hätte selbst gern mitgepokert, war aber aufgrund von dringenden Terminen verhindert.

Von einer USA-Feldstudie in Sachen Poker hatte Carsten Scheibe die Idee des „Chip-Chips“ mitgebracht: Wer eine Hand mit einer Straße oder besser gewinnt, erhält von seinem Dealer 1000 in Chips extra – in Anerkennung für sein gutes Spiel. Tatsächlich wurde der Chip-Chip den gesamten Turnier-Abend über eher selten in Anspruch genommen, sodass die Dealer nur wenige Chips ausgeben mussten.
Die beste Hand des Abends hatte übrigens Erik Ebeling um 19:20 Uhr mit einem Vierling Zweier, den er gegen Mohammed Taleblou in Stellung brachte. Weitere Blätter dieses Kalibers konnten beim 3. Duell der Bosse nicht bestaunt werden: Da gab es doch im letzten Jahr deutlich mehr zu sehen, darunter auch einen Royal Flush.

Die dritte Neuerung: Als „Bounty-Girl“ ging Katja Klostermann an die Tische. Die versierte Pokerspielerin ohne eigene Firma spielte ganz normal beim Turnier mit, musste aber mit jeder neuen Blind-Stufe den Tisch wechseln. Sollte es einem Spieler gelingen, das Bounty-Girl in den Ruin zu treiben und ihr alle Chips abzunehmen, so würde das mit einer Prämie von 10.000 in Chips einhergehen. Für den Fall, dass niemand es schaffen würde, die Spielerin erfolgreich All-In zu stellen, würde Katja das Turnier direkt vor dem Final Table verlassen. Ihre Chips würden dann zu gleichen Teilen an die verbleibenden zehn Spieler gehen.

Der Turnier-Verlauf
Das Turnier startete kurz vor 19 Uhr. Obwohl die Chips sehr schnell flogen, dauerte es doch recht lange, bis der erste Spieler gehen musste. Vor der großen Essenspause nach 20 Uhr waren noch alle Spieler am Tisch.

So konnten alle gemeinsam das Buffet genießen, das vom Falkenseer Unternehmen „Tiffany‘s Catering & Events“ (www.tiffanys-catering-falkensee.de) aufgebaut wurde. Es gab zarte Putensteaks in der Parmesankruste, Tagliatelle mit Ruccolapesto und Hackfleischbällchen in feuriger Tomatensauce, dazu Partyplatten mit Fingerfood, Obstplatten und ein Mini-Dessert im Weckglas.

So gestärkt schlugen danach die Karten umso härter auf dem Filz der Pokertische auf. Momir Dokic musste um 20:50 Uhr als erster Spieler vom Tisch gehen, nur zwei Minuten später folgte Heiko Schulze nach. Um 22:06 musste leider Dr. Inge Schwenger als einzige reguläre Frau des Abends zum letzten Mal ihre Karten aufdecken – sie wurde auf Platz 29 nach Hause geschickt. Sie wünschte sich für das nächste Jahr übrigens deutlich mehr Frauen an den Tischen. Um 23 Uhr steckte Gregos Bos auf – er hatte immerhin das Turnier im letzten Jahr gewonnen. Mike Grajek von Selgros Falkensee, Gastgeber des Turniers im letzten Jahr, wurde kurz nach Mitternacht auf Platz 13 eliminiert.

Um Mitternacht gab es zur Überraschung aller noch einen leckeren Snack – Currywurst auf warmem Kartoffelbrei im Glas.

Um halb eins in der Nacht hatte es immer noch niemand geschafft, das Bounty-Girl Katja vom Tisch zu vertreiben. So schied sie den Regeln folgend ungeschlagen auf Platz 11 aus dem Turnier aus. Ihre 81.000 in Chips wurden an die finalen zehn Spieler aufgeteilt, die sich über den Chip-Zuwachs sehr freuten. Da es sowohl Carsten Scheibe als auch Christian Schuh gemeinsam an den Final Table schafften, wurde der „Kampf der Könige“ erst einmal ausgesetzt – und alle Spieler erhielten einen Havler-Schnaps. Um 0.41 Uhr flog Scheibe auf Platz 10. aus dem Turnier. Damit gewann Christian Schuh doch noch das Duell. Er ging auf Platz 5 gegen 1:26 Uhr.

Nicht alle Spieler konnten schon vor dem Event pokern. Einige haben es erst zwei Abende vorher im Redaktionskeller erlernt. In diesem Jahr gelang es Amid Jabbour, als Poker-Novize an den Final Table zu kommen – er schied erst auf Platz 6 aus. Glückwunsch. (umblättern) (Text: CS / Fotos: CS, Sonja Schröder, Anni Ebeling)

FALKENSEE.aktuell PokerNight Duell der Bosse 3
Die Dealer unseres Vertrauens

Die Dealer an den Profi-Pokertischen unternahmen auch in diesem Jahr alles, damit sich die Spieler wohlfühlten. Sie mischten und verteilten die Karten, gaben Hilfestellung, sammelten die Chips ein, sorgten für die Beachtung der Regeln und der Poker-Etikette und schafften es außerdem auch noch, Side-Pots und Split-Pots im Auge zu behalten. Dieses Mal mit am Start (v.l.n.r.): Christian Grotstabel, Philipp Schulze, Kai Sterl, Mike Schön und Danilo Schulz.

FALKENSEE.aktuell PokerNight Duell der Bosse 3
Der Final Table der besten 10 Spieler!

Da wollen alle Poker-Spieler unbedingt hin – an den Final Table. Richtig spannend wurde es hier ab zwei Uhr in der Früh. Erik Ebeling und Timo Wietzoreck wiederholten ihr Final-Tisch-Match vom ersten Poker-Duell der Bosse. Damals wurde Ebeling Erster und verwies Timo Wietzoreck auf Platz 2. Das erneute Duell gelang nicht ganz. Dieses Mal schob sich Oliver Vogel an den beiden Streithähnen vorbei und knöpfte ihnen alle Chips ab. Um 2:30 Uhr ging der Kundenberater der BARMER Falkensee als Sieger aus dem Finale hervor. Für Oliver Vogel eine wichtige Wiedergutmachung: Im Vorjahr hatte er die Tische dafür als erster verlassen müssen! Übrigens: Das ganze Turnier war für die Spieler kostenfrei. Für die Spieler am Final Table gab es Pokale und als Präsent einen streng limitierten FALKENSEE.aktuell-Pokerchip.

FALKENSEE.aktuell PokerNight Duell der Bosse 3
Die Liste des Ruhms und der Schande

36 Spieler haben es sich getraut, bei der dritten Runde vom „Duell der Bosse“ mitzuspielen. Sie haben ihre Firma „gesetzt“ und erscheinen nun abhängig von ihrer Platzierung im Turnier auf der berüchtigten „Liste des Ruhms und der Schande“.

1. Oliver Vogel – 1.Kundenberater BARMER Falkensee
2. Timo Wietzoreck – Leitung Finanzen bei den Eisbären Berlin
3. Erik Ebeling – Geschäftsführer Warenhaus Ebeling
4 – René Wehland – Geschäftsführung StarkLand Personaldienstleistung GbR
5 – Christian Schuh – Geschäftsführung Tanzschuhle im Capitol
6 – Amid Jabbour – Director Public Affairs bei Berlin Kommunikation UG
7 – Akis Farmakis – Geschäftsführer vom griechischen Restaurant Karyatis
8 – Dirk Allenberg – Leitung Vodafone Havelpark
9 – Rene Roske – Geschäftsführer KFZ Rettung
10 – Carsten Scheibe – Geschäftsführer Pressebüro Typemania GmbH
11 – Katja Klostermann – Bountygirl
12 – Andreas Kohn – Geschäftsführer Foto Kohn
13 – Mike Grajek – Geschäftsleiter Selgros Falkensee
14 – Ryco Klostermann – Geschäftsstelle der ERGO Beratung und Vertrieb AG
15 – Thomas Schälicke – Geschäftsführer Gaststätte G7 in Spandau
16 – Andreas Maul – Geschäftsführer DJ Andy & Friends
17 – Joachim Schulze – Geschäftsführer Macconnect Computersysteme GmbH
18 – Gregor Bos – Geschäftsführung imaro YOUR HAIR SPA
19 – Sven Krause – Geschäftsführer Hentzsch Metallbearbeitungs GmbH
20 – Mayk Leue – Geschäftsführer KüchenTreff Leue
21 – Reinhold Ehl – Leiter „Theater in der Scheune“ vom kreativ e.V.
22 – André Bass – Geschäftsführer André Bass Reisevermittlung
23 – Thomas Dalchow – Inhaber McDogs
24 – Damir Feratovic – Geschäftsführer Fa. DANNY Metallankauf
25 – Stephan Guschke – Geschäftsführer Pflanzen & Staudencenter Guschke
26 – Remo Sommer – Geschäftsführer K. Kampowski GmbH
27 – Sven Desens – Geschäftsführer Jannys Eis Falkensee
28 – Thomas Jacubeit – Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur
29 – Dr. Inge Schwenger – Inhaberin vom Landgut Schönwalde
30 – Mohammed Taleblou – Geschäftsführer Teppichwäscherei & Galerie Taleblou
31 – Torsten Elliger – Geschäftsführer Ehricke & Strankmann Software GmbH
32 – Donevan Gunia – Geschäftsführung Gunia Catering
33 – Karsten Hansen – Geschäftsführer Dufte Blume
34 – Samir Feratovic – Geschäftsführer D.A.S. Automobile
35 – Heiko Schulze – Falpico – der Falkenseer Heimatmaler
36 – Momir Dokic – Abteilungsleiter Hentzsch Metallbearbeitungs GmbH

Dieser Artikel wurde in „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 151 (10/2018) veröffentlicht.

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