Max und Annie (Jason Bateman und Rachel McAdams) lieben ihre ausufernden Spieleabende mit den Freunden. Hier geht regelmäßig die Post ab und die drei Pärchen haben stets den Spaß ihres Lebens. Nur der psychopathische Nachbar Gary (Jesse Plemons) wird nie eingeladen.
Eines Tages taucht Max supererfolgreicher und angeberischer Bruder Brooks (Kyle Chandler) auf und schlägt vor, die „Game Night“ auf ein ganz neues Level zu heben. Er plant eine „Murder Mistery Party“ und prophezeit, dass einer aus der Gruppe schon bald entführt wird. Die anderen müssen das Entführungsopfer aufspüren und den Fall aufklären. Wer gewinnt, bekommt Brooks Corvette geschenkt.
Was sich zunächst von der Story her äußerst lahm anhört, ist eine rundherum gelungene, 96 Minuten lange Komödie, die ihre Charaktere sehr ernst nimmt, viele unerwartete Wendungen einbaut und die Gag-Dichte permanent sehr hoch hält. Denn natürlich eskaliert das Geschehen im Film der beiden Regisseure John Francis Daley und Jonathan Goldstein sehr schnell. Ausgerechnet Brooks wird vor den Augen der entspannten Spiele-Gang entführt – allerdings von echten Gangstern, denen die Spieler noch hinterherrufen: „Fahrt vorsichtig“.
Und so nehmen die drei Pärchen schnell die Spuren und Fährten auf – mit erschreckenden Folgen, denn sie verfolgen nun echte Bösewichter, ohne die Sache allzu ernst zu nehmen. So bestehlen sie schon bald einen Gangsterboss, zwingen böse Buben zum gelenkigen Yoga, werden angeschossen und tricksen ihren Psychonachbarn aus, der Polizist ist. Der Zuschauer kommt bald selbst nicht mehr mit, wenn die „Game Night“ immer neue Ebenen erklimmt und schon bald nicht mehr klar ist, wer denn nun echter Gangster ist und wer ein falscher. Aber spätestens dann, wenn wie auch im Trailer zu sehen war, Bösewichter in Flugzeugdüsen gesaugt werden, ist klar – diese „Game Night“ wird niemand vergessen.
Viele Komödien dieser Art leben allein vom Slapstick und von platten Gags. „Game Night“ schafft es, ein erstaunlich hohes Niveau zu halten. Das liegt auch an der perfekten Chemie zwischen den Darstellern. Ein Pärchen versucht so etwa den ganzen Abend über, einen vermeintlichen Seitensprung aufzuklären. Und Stammspieler Ryan (Billy Magnussen), der sonst immer nur strunzdumme One-Night-Stands zum Spieleabend mitbringt, hat ausgerechnet zur „Murder Mistery Party“ eine ultraschlaue Engländerin mit dabei, die jeden seiner Anmachersprüche sofort durchschaut. So macht die „Game Night“ auf sehr viel Ebenen Spaß. (CS / Bild: © Warner Bros)
Tipp: 4 von 5 Sternen
FSK: Ab 12 Jahren
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=aOOYdk-4nhg
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