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Channel: Seite 13 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Der Radfahrtag in Brieselang: Ein Markttag rund um das große Thema Fahrradfahren!

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Am 20. Mai ging es los: Seitdem hat Brieselang einen eigenen Frischemarkt – die „Frische Briese“. Alle 14 Tage finden sich regionale Händler auf dem Parkplatz zwischen dem Bahnhof und der Markt-Ladenpassage ein, um Obst, Gemüse und andere Dinge des täglichen Bedarfs an den Mann zu bringen. An den Samstagen dazwischen organisiert die Stabstelle „Smart City“ aus dem Rathaus ganz besondere Thementage. Am 30. September wurde so vor Ort etwa der erste „Radfahrtag“ ausgerufen.

Die Brieselanger freuen sich – endlich haben sie einen eigenen Frischemarkt. Und der findet sogar am Wochenende statt, wo einem die eigenen Arbeitszeiten keinen Strich durch die Einkaufspläne machen. Schließlich macht es immer besonders viel Spaß, Obst und Gemüse, Brot, Säfte und andere Erzeugnisse direkt vom regionalen Erzeuger einzukaufen. Zumal man beim Einkaufen nicht nur ein paar Zubereitungstipps und Kochrezepte abgreifen kann, sondern oft genug auch Freunde und Nachbarn auf einen Schwatz trifft.

Die „Frische Briese“ hat sich seit Mai ganz passabel etabliert, auch wenn die Zahl der Aussteller und der Besucher noch Potenzial nach oben hat.

Bärbel Wittich aus der Stabstelle „Smart City“ zeichnet verantwortlich für das bunte Treiben. Ihr Team hat sich auch etwas Besonderes für die Wochenenden zwischen dem 14-täglich stattfindenden Markttreiben ausgedacht. An diesen Zwischen-Samstagen werden immer wieder ganz besondere Aktionstage ausgerufen: „Wir wollten mit dieser Veranstaltungsreihe Themen der Bürger aufnehmen, die ihnen gerade wichtig sind.“

Das ist sehr gut gelungen. In den vergangenen Monaten gab es so etwa einen Trödelmarkt, einen Kunst- und Hobbymarkt, einen Tierschutztag, einen großen Blaulichttag, einen Stoffmarkt und einen Ausbildungstag.

In dieses Spektrum passt auch der „Radfahrtag“ sehr gut hinein, der für den 30. September ausgerufen war und der von 10 bis 14 Uhr auf dem bereits bewährten Parkplatz an der Ecke August-Bebel-Straße und Wustermarker Allee durchgeführt wurde.

Bärbel Wittich: „Es geht doch in der Diskussion immer wieder darum, die Autos in den Wohnorten zu reduzieren. Dann muss man aber natürlich auch Alternativen schaffen. Eine Alternative zum Auto ist das Fahrrad. So sind wir auf unsere Idee zum ersten Radfahrtag gekommen.“

Auf die Besucher wartete tatsächlich ein sehr buntes Angebot. So lud die Gemeinde Brieselang im Schulterschluss mit dem Regionalpark Osthavelland-Spandau e.V. zur allerersten Brieselanger Fahrradtour ein. Sie nahm am Märkischen Künstlerhof ihren Anfang und führte von hier aus zum Nymphensee, zur Sonnenuhr an der Hans Klakow Gesamtschule, zum Bootshafen und zum Campingplatz. Kinder bis 16 Jahren konnten sich an dieser „Entdeckertour“ beteiligen, an den Zwischenstationen Stempel einsammeln und diese am Ende bei Janny’s Eis am Brieselanger Markt gegen eine geschenkte Kugel Eis eintauschen.

Wie hieß es doch passend zur Tour so schön: „Ziel des Regionalpark Osthavelland-Spandau e.V. ist die Erschließung von neuen Wander- und Radwegen, um die Landschaftsräume zu verbinden und die Bewohner aus dem Haus zu locken.“

Vor Ort hatten sich außerdem sieben Aussteller eingefunden. Sehr begehrt war der „mobile Fahrradservice“ von Michaela Mocke. Normalerweise fährt Michaela Mocke mit ihrem umgebauten Transporter samt der mobilen Werkstatt zu den Kunden nach Hause, um dort die Fahrräder zu reparieren oder eine Inspektion durchzuführen. Am „Fahrradtag“ musste der Transporter ausnahmsweise einmal nicht bewegt werden, die Kundschaft kam stattdessen mit den Rädern zu ihr.

Michaela Mocke: „Es ist der Wahnsinn, wie gut meine Geschäftsidee angenommen wird. Viele Frauen buchen mich. Sie erzählen mir, dass ihre Männer die Räder doch reparieren wollen, es dann aber nie tun. Sicherlich fühlen sich viele Kundinnen auch besser, wenn eine Frau zu ihnen kommt und mit dem Wagen vor ihrer Haustür steht. Andere haben einen Grünen Daumen, ich kann eben an Fahrrädern schrauben. Ich gehe jetzt in mein drittes Jahr – und kann inzwischen davon leben. Maximal fünf, sechs Termine schaffe ich an einem Tag. Meist gibt es Probleme mit der Kette, mit den Bremsen oder mit den Reifen. Meine größte Investition war zuletzt ein elektrischer Lift, der Lastenräder bis zu 85 Kilo in die Höhe wuchten kann.“

Auch der „Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club“ war mit einem eigenen Stand vor Ort, um sich für eine Verkehrswende stark zu machen. Der ADFC machte außerdem darauf aufmerksam, dass es noch immer Probleme dabei gibt, mit dem Rad von Brieselang nach Falkensee zu fahren. Gefordert wird eine Weiterführung des vor dem „Alten Finkenkrug“ endenden Radweges an der L201 über die Bahnlinie hinweg hin zum Radweg an der L202.

Uwe Kaufmann vom ADFC Falkensee hatte auch den Ausbau des Radwegs parallel zum Havelkanal im Auge. Der geplante Ausbau von Hennigsdorf bis nach Brieselang steht nach Gegenstimmen aus der Schönwalder Bevölkerung schwer in der Diskussion: „Der ADFC steht dem Ausbau des Radweges am Havalkanal sehr positiv gegenüber. Der Radweg ist nicht nur für den Fahrrad-Tourismus wichtig, sondern auch für die regionalen Nutzer.“

In das gleiche Horn blies auch Günter Schwudke von der „AG Havelkanal-Radweg“ des „Innovationsbündnisses Havelland“: „Bürgermeister Bodo Oehme aus Schönwalde-Glien kann uns zurzeit nicht sagen, wie es mit dem Schönwalder Teilstück weitergeht. Alles ist offen. Wir kämpfen weiter.“

Der letzte Aktionstag war für den 28. Oktober angesetzt, nun geht es in die Winterpause. Bärbel Wittich: „Die Gelder für das Markttreiben sind in der Gemeinde auch für das kommende Jahr eingeplant worden.“ Wichtig wäre es dann, noch mehr interessierte Besucher anzulocken. Denn das aufgestellte Programm ist wirklich ebenso gut wie vielseitig. (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 212 (11/2023).

Der Beitrag Der Radfahrtag in Brieselang: Ein Markttag rund um das große Thema Fahrradfahren! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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