Die Minions sind wieder da! Nach langer Kinopause, auch bedingt durch Verschiebungen während der Corona-Pandemie, geht nun endlich der Filmspaß „Minions 2: Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ an den Start. Viele Kinder und durchaus auch die Eltern werden wieder viel Spaß mit den verpeilten und Nonsens brabbelnden Minions haben, die sich in ein ganz neues Abenteuer stürzen.
Der neue Film spielt zeitlich abermals vor den erfolgreichen drei „Ich – Einfach unverbesserlich“-Teilen, ist also als Prequel zu verstehen. Der Superbösewicht Gru ist hier noch ein kleiner Junge, der bereits in der Schule klar zum Ausdruck bringt, in welchem Bereich er einmal seine berufliche Zukunft sieht.
In „Minions 2“ hat die Superschurkenbande „Die Fiesen 6“ ihr ältestes Gründungsmitglied, den Wilden Knöchelknacker (gesprochen von Thomas Gottschalk) ganz bewusst und geschickt während eines im Indiana-Jones-Stil ausgeführten Kulturraubes in der Südsee entsorgt. Nun muss ein neues Crewmitglied her. Ob das Gru werden könnte?
Doch die erwachsenen Superbösewichte lachen den Knirps mit Ambitionen nur aus. Kein Wunder also, dass Gru die demütigende Gelegenheit nutzt, um ihnen ein ganz besonders wichtiges Amulett zu stehlen. Damit begibt sich Gru aber in größte Schwierigkeiten. Sogar sein Leben ist in Gefahr. Ohne die Hilfe seiner loyalen Minions wird Gru niemals mit heiler Haus aus dem Schlamassel herauskommen können.
Das ist die große Stunde der Minions. Gleich an mehreren Fronten müssen sie ihrem Gru zur Seite stehen – immer bereit, sich im falschen Moment ablenken zu lassen oder sich eine Auszeit für einen kleinen Spaß zu nehmen.
Die Publikumslieblinge Kevin, Stuart und Bob werden sogar auf eine weitreichende Solomission geschickt. Wenn sie aufgrund unfassbarer Zufälle alleine ein Flugzeug fliegen müssen oder in Anlehnung an die kultigen Kampfsportfilme von Hollywood Karate lernen, dann steuert der Animationsfilm immer wieder auf einen echten Höhepunkt zu.
Eins ist ganz klar: Die Grafiker von Illumination Entertainment haben einmal mehr eine ganz neue Ebene im Detailreichtum erreicht. Es ist schon beeindruckend, wie plastisch die Tic-Tac-Minions aussehen und wie viele Details sich in einem einzigen Bild entdecken lassen.
Ein Film lebt aber immer auch von der Geschichte und seiner Spannung. Regisseur Kyle Balda kann in einzelnen Szenen voll überzeugen. Er bringt aber weder die Beziehung von Gru und den Minions auf eine neue Ebene noch kann er den oft zitierten Vorbildcharakter vom Wilden Knöchelknacker für Gru richtig herausarbeiten. Dafür wird erzählt, wie Gru den verrückten Erfinder Dr. Nefario kennenlernt.
Die Geschichte bleibt aber gerade für Kinder spannend und jederzeit nachvollziehbar. Es fehlt dieses Mal nur etwas der absolute wahnsinnige Irrsinn der Minions. Sie können ja ansonsten rein aus Versehen und mit reinster Seele das allergrößte Chaos anrichten. Diese völlige Anarchie des Slapsticks bleibt in „Minions 2“ leider aus.
Aber das ist ein Jammern auf sehr hohem Niveau, das wir hier betreiben. Es finden sich viele Szenen, in denen gerade die Minions sehr gut funktionieren. Wenn sie alle zu Gru ins Bett springen, weil sie Alpträume hatten und nicht schlafen können, dann möchte man als Zuschauer nur allzu gern seine eigene Bettdecke lupfen und die kleinen Chaoten zum gemeinsamen Schlummern einladen. (CS / Bilder: Universal)
Fazit: 4 von 5 Sterne (FSK 0)
Spieldauer: 98 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=YzTGmS2Gxdg
Dieser Artikel stammt aus „ZEHLENDORF.aktuell“ Ausgabe 100 (7/2022).
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