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Channel: Seite 13 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Patricia Thoms vom THOMS Reiseservice aus Dallgow-Döberitz: So steht es um unseren Urlaub in 2022!

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Patricia Thoms (61) arbeitet seit ihrem 17. Lebensjahr in der Reisebranche. 1997 ist sie von Spandau nach Dallgow-Döberitz gezogen. Im eigenen Haus hat sie 2007 ihren „THOMS Reiseservice“ eröffnet – und hilft seitdem ihren Kunden dabei, sich alle Urlaubsträume zu erfüllen. Corona hat die Reisefachfrau ganz schön durchgeschüttelt. Jetzt wagt sie den Ausblick für den Sommer 2022. (ANZEIGE)

Wie waren die letzten beiden Corona-Jahre für Sie?

Patricia Thoms: „Das war ein Albtraum, eine echte Katastrophe. Wobei: Im letzten Jahr ging es eigentlich wieder bergauf. Aber allein aus dem ersten Jahr habe ich einen ganzen Ordner nur mit Stornos. Es mussten so viele Reisen, die wegen Corona geplatzt sind, zurück abgewickelt werden. Das betraf auch mich: Ich musste meine Provisionen für vermittelte Reisen zurückbezahlen. Ich habe also für nix gearbeitet. Ärgerlich war, dass uns einzelne Reiseveranstalter komplett im Regen haben stehen lassen. Sie sind nicht ans Telefon gegangen und haben monatelang das Geld der Kunden einbehalten. Den Unmut haben wir in den Reisebüros abbekommen. Ich bin mit zwei sehr blauen Augen durch die Krise geschlittert.

2021 kam dann auch noch der Vulkanausbruch auf La Palma dazu. Das hat alle Reisen auf die Kanaren mit beeinflusst. Da haben viele Urlauber ihre gebuchte Reise aus Angst vor dem Vulkan storniert. Das waren schon zwei harte Jahre, die jetzt hinter der Reisebranche liegen.“

Und wie sieht es zurzeit aus?

Patricia Thoms: „Die Kunden möchten verreisen, auch weil sie der Meinung sind, dass sie sich nach dem ganzen Corona-Elend einen schönen Urlaub wirklich verdient haben. Aber sie trauen sich noch nicht so richtig, eine Reise zu buchen. Dabei haben eigentlich alle Veranstalter eine Flex-Option mit ins Programm aufgenommen, die ein Umbuchen oder Stornieren der Reise ohne Angabe von Gründen erlaubt. Ich empfehle sehr eine spezielle Corona-Versicherung, damit man im Ernstfall, wenn es zu einer Corona-Erkrankung kommt, nicht sein Geld verliert. Hier biete ich eine kompetente Beratung passend zum Zielland an. Mit all den Corona-Bestimmungen, Storno-Möglichkeiten und Umbuchungs-Optionen ist es für mich irre aufwändig geworden, eine Reise zu buchen. Manche Länder verlangen so etwa eine Auslandskrankenversicherung mit Corona-Abdeckung. Man muss sich jedes Urlaubsland mit seinen Bestimmungen ganz genau anschauen. Aber die Arbeit, die ich mir mache, kommt dem Kunden zugute. So eine Beratung gibt es im Internet nicht.

Generell rate ich dazu, jetzt zu buchen. So etwas wie einen sehr preiswerten Last-Minute-Markt wird es dieses Jahr nicht geben – auch wegen fehlender Flugkapazitäten. Im Gegenteil: Hotels, die nicht gebucht werden, werden mitunter das ganze Jahr geschlossen bleiben – und vielleicht sogar nie wieder öffnen. Es ist wichtig, den Urlaubsregionen jetzt das Signal zu geben, dass die Touristen kommen. Denn in vielen Ländern gibt es keine so gute Absicherung wie in Deutschland. Wenn da der Job im Hotel wegfällt, hungert die Familie. Halb Mallorca lebt inzwischen von der Tafel. Und wenn ich an die vielen Ägypter denke, die sonst Touristenausflüge organisieren, wird mir ganz anders.“

Wie ist denn das Buchungsverhalten der Kunden?

Patricia Thoms: „Noch ganz verhalten. Viele buchen jetzt für Ostern, aber für den Sommer und den Herbst gibt es nur ganz wenige Buchungen. Viele haben sich zwar Kataloge abgeholt. Aber sie buchen noch nicht. Das ist ein Verhalten, was ich so aus den Jahren vor Corona nicht kenne.

Ich habe doch einige Kunden, die jetzt die Malediven buchen. Hier kommt eine Sehnsucht nach Sonne, Strand und möglichst wenigen anderen Menschen zum Tragen. Das ist generell ein Trend. Weg von den großen Hotels mit viel zu vielen Menschen hin zu kleinen Häusern, wo man eher unter sich ist. Viele Urlauber möchten nicht einmal mehr in einen Transfer-Bus steigen. Sie buchen sich lieber ein Taxi oder mieten ein Auto, um zum Hotel zu fahren. Darauf haben sich die Veranstalter aber schnell eingestellt – und setzen auf Taxis und nicht mehr auf Busse.

Letztes Jahr wollten alle nach Griechenland. Da gibt es dieses Jahr bei mir noch keine Buchungen. Vielleicht möchten die Menschen bei den EU-Ländern noch abwarten, wie es um die Corona-Einreisebestimmungen bestellt ist. Spanien ist momentan kein beliebtes Reiseziel. Hier muss man nämlich gerade auch im Freien die ganze Zeit über eine Maske tragen. Das verstehen viele Urlauber nicht und lehnen es ab. Da fahren sie lieber woanders hin.“

Habe ich denn ohne Corona-Impfung noch eine Chance auf Sonne?

Patricia Thoms: „Ich kann schlecht in die Zukunft schauen. Zurzeit würde ich sagen: Wer nicht zusätzlich geboostert ist, für den wird es sehr schwer sein, eine Reise zu buchen. Viele Reiseländer verlangen bereits nach der dritten Impfung. Manchmal ist es auch okay, wenn die zweite Impfung maximal vier Wochen her ist. Nun ist es aber so, dass nicht jede Kombination von Impfstoffen im Ausland akzeptiert wird. Zurzeit ist es so, dass parallel zur Impfung auch oft noch ein negativer PCR-Test benötigt wird. Es ist schon kompliziert. Ich stelle mir mit Grausen das Szenario vor, dass vor Ostern alle Urlauber plötzlich einen PCR-Test brauchen. Die Labore brauchen doch jetzt schon drei bis vier Tage. Um dann einen Test vorweisen zu können, der nicht älter als 48 Stunden ist, braucht man schon ein Speziallabor. Da kostet der Test schnell über hundert Euro. Ich hoffe sehr, dass sich das Corona-Thema bis zum Sommer entspannt hat.“

Wie sieht es mit Kreuzfahrten aus?

Patricia Thoms: „Meine Kunden lieben Kreuzfahrten. Aber in den letzten Wochen mussten allein vier Kreuzfahrtschiffe wegen Corona ihre Reise abbrechen. Die Reisenden werden irre viel getestet. Und Ausflüge gibt es nur, wenn man seine Bubble nicht verlässt und bei den anderen bleibt. Ich habe viele Kunden, die fahren noch unerschrocken und hoffen auf das Beste. Auch hier hoffe ich auf einen Sommer, in dem Corona nicht mehr so aktiv ist wie jetzt im Winter.“

Ihr Fazit?

Patricia Thoms: „Reisen ist wichtig für die Psyche. Man muss sich ja auch auf etwas freuen können. Reisen sollte man jetzt schon buchen, man muss sich eben gegen alle Eventualitäten gut absichern. Die Welt ist groß und bunt. Wenn etwas ist, bucht man eben um. Ich persönlich besuche im Mai meine Mutter auf Teneriffa, bin im Sommer mit der Tochter auf Rhodos und befahre im Herbst mit dem Auto die Atlantikküste von Andalusien.“ (Text/Fotos: CS)

Info: THOMS Reiseservice, Patricia Thoms, Rotdornweg 4, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 03322-8529631, www.thoms-clever-reisen.de

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 191 (2/2022).

Der Beitrag Patricia Thoms vom THOMS Reiseservice aus Dallgow-Döberitz: So steht es um unseren Urlaub in 2022! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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